Bericht vom Jugendzeltlager 2002

Spontane “Hochwasser-Züchterhilfe” durch Rheinische Jugendliche

2. Landesverbands-Jugendzeltlager am Eyller-See

Vom 30.08. bis 01.09. richtete die Jugendabteilung des Landesverbandes Rheinischer Kaninchenzüchter auf dem Jugendzeltplatz des Kreises Kleve am Eyller-See ein Zeltlager aus. Der Platz bot hervorragende Gemeinschaftseinrichtungen und Unterkünfte wobei es den Jugendlichen auch anheim gestellt wurde, in eigenen Zelten zu übernachten. Hiervon machten im Übrigen sehr viele Gebrauch und manche Kreisverbände hatte regelrechte Camps eingerichtet. Der Wettergott hatte auch ein Einsehen mit den rund 90 Kindern und Jugendlichen sowie 30 Betreuern aus den Kreisverbänden Aachen Süd, Duisburg, Bonn, Heinsberg West, Köln/Leverkusen, Neuss/Krefeld, Oberberg, Rheinberg und Wesel Ost, so dass alle Voraussetzungen gegeben waren, in drei Tagen sich über Spiele, Spaß und Freude näher zu kommen.

Das Organisationsteam um den neuen LV-Jugendleiter Christof Viebahn, Heike Jacobs, Maria Willems, Christian Willems und Toni van de Winkel, hatte nicht nur organisatorisch alles im Griff. Jeder packte mit an und unter Beteiligung der mitgereisten Begleiter aus den Kreisverbänden lief die Veranstaltung wie ein Uhrwerk. Selbst die Mahlzeiten wurden überwiegend in Eigenleistung zubereitet und manch einer hatte sicherlich zum ersten Male Gelegenheit, einmal in einem
30-Liter-Kochtopf zu rühren. Die familiäre Atmosphäre und guten Bedingungen beeindruckten auch Landesverbandsvorsitzenden Hubert Bürling, der mit dem langjährigen Geschäftsführer der Jugendabteilung Erwin Janas zu einem Besuch angereist war. Auch Ehrenvorsitzender Bode Wellege wäre in Anbetracht der örtlichen Gegebenheiten und Möglichkeiten sicherlich noch einmal gerne 60 Jahre jünger gewesen, um alle Einrichtungen wie Fußballplatz, Volleyball- und Basketballfeld, Kletterwand, sehr gut bestückter Spielplatz, Tischtennisplatten, Kicker und vieles mehr aktiv nutzen zu können.

Einleitend lud der Jugendleiter die anwesenden Betreuer zu einem Abstimmungsgespräch ein. Hier
wurden nicht nur die einzelnen Aufgaben verteilt und das Spieleprogramm besprochen, sondern auch auf Vorschlag des Referenten für Öffentlichkeitsarbeit im LV, Werner Winkens, eine Aktion zur Unterstützung der “Hochwasser-Züchterhilfe” geboren. Dieser hatte kurzfristig eine Mail vom Vortag über den Spendenaufruf des ZDK aufgegriffen. Nur einfach mit dem “Hut rundgehen” und bei Kindern und Jugendlichen Geld sammeln, wäre sicherlich schwer vermittelbar gewesen. Ein freiwilliges Startgeld für ein Spiel bei dem Action angesagt sein sollte, kam nicht nur bei den Jugendlichen an. Es galt , jeweils im “Zweikampf” mit möglichst wenigen Hammerschlägen Nägel in einen Balken zu schlagen. Der Sieger kam jeweils eine Runde weiter bis schließlich der beste Nagler feststand. Zwar gab es als Siegesprämie keinen Lehrvertrag für eine Zimmererausbildung, dennoch ging kein Finalteilnehmer leer aus. Wenn auch die jüngsten Teilnehmerinnen kaum den Zimmermannshammer mit einer Hand halten konnten, konzentrierten sich die Betreuer ausschließlich auf die Schlagzahl. Trotz so mancher Fehltreffer, brauchte kein Notarzt einzuschreiten und es war eine große Gaudi, die unter lautstarker Anfeuerung aller Beteiligten stattfand. Es blieb natürlich nicht bei einer Nagelrunde, so dass so mancher Cent und Euro in die Sammelbox wanderte. Die spätere Zählung ergab schließlich einen Betrag von 165 Euro, der von der Landesjugendkasse schließlich auf 200 Euro aufgerundet wurde. Schließlich wurde sich dafür ausgesprochen, diesen Betrag konkret einer Jugendgruppe in den betroffenen Gebieten zur Verfügung zustellen. Der Jugendleiter wurde beauftragt, kurzfristig entsprechende Erkundigen einzuholen, damit eine unmittelbare Soforthilfe erfolgen kann.

Das eigentliche Spielprogramm war von Toni van de Winkel sehr gut vorbereitet worden. In speziellen Anmeldevordrucken konnten sich die Teilnehmer für die einzelnen Turniere und Aktivitäten, gegliedert in Altersklassen, eintragen. Eierlaufen und Sackhüpfen machte den kleinsten ebenso Spaß wie den ältern Kindern und Jugendlichen das Fußball- und Tischtennisturnier. Als Schiedsrichter griff Toni van de Winkel selbst aktiv in das Geschehen ein, als die Betreuer versuchten, die siegreiche Jugendmannschaft im Fußballturnier in ihre “Schranken zu weisen”. Es blieb jedoch beim Versuch selbst Christof Viebahn, der in zwei mal 15 Minuten alles gegeben hatte, musste wie so mancher erkennen, dass der etwas füllige und untrainierte Körper bei leicht rutschigem Rasen kaum geahnten Schwerkraftgesetzen unterliegt. Unter fachkundiger Aufsicht und mit entsprechenden Sicherungsmaßnahmen sorgte ein Kletterfelsen für eine wirklich nicht alltägliche Attraktion. Es galt schon viel Mut aufzubringen, um die über 10 Meter hohen senkrechten Wände zu durchklettern.

In Anbetracht dieser Aktivitäten war es kaum verwunderlich, dass nach Discoabend und Nachtwanderung auch wirklich Nachtruhe war. Nur der Betreuerkreis fand sich nach und nach im “Camp der Sippe Lentelink” ein, und schon bald wurde deutlich, dass man auch ohne Alkoholeinfluss Freunde haben kann. Ein Lagerfeuer mit Grillen und dem unvermeidlichen Stockbrot sorgte am zweiten Abend für einen beschaulichen Ausklang.

Nach dem gemeinsamen Frühstück am Sonntag gab es noch ein weiteres “Spielprogramm mit Anton” bevor die Sieger und siegreichen Mannschaften der zurückliegenden Wettbewerbe Urkunden und kleine Präsente erhielten. Im Anschluss an das Mittagessen sorgte ein Umweltspiel dafür, dass der Platz nach dem Abbau der eigenen Zelte in sauberem Zustand verlassen werden konnte.

Abschließend und zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Veranstaltung den Organisatoren neben der zwangsläufig anfallenden Arbeit auch sehr viel Spaß gemacht hat, weil sich alle aktiv sowohl an der “Arbeit” aber auch am Freizeitprogramm beteiligten und die Jugendlichen keine “lustlose und träge Gesellschaft” verkörperten. Ferner bleibt die Hoffnung, dass die Kreisverbände, die nicht anwesend waren, erkennen bzw. von den Teilnehmern erfahren, dass sie etwas verpasst haben … und wenn es “nur” die Soforthilfe für die Hochwassergeschädigten war, die hoffentlich aus Sicht der Betroffenen nie mehr benötigt wird.

Winkens
Referent für Öffentlichkeitsarbeit