Weitere Kontinuität durch Wiederwahl von drei Vorstandsmitgliedern im LV Rheinland
… auch Änderung des Organisationsnamens in Anlehnung an den ZDRK
Die Jahreshauptversammlung 2007 der Rheinischen Rasse-Kaninchenzüchter fand am 29. April im sehr ansprechenden Ambiente des Hauses Klippenberg in Leichlingen statt, zu der LV-Vorsitzender Hubert Bürling überaus zahlreiche Delegierte sämtlicher Kreisverbände, ZDRK-Meister und -Ehrenmeister und LV-Ehrenmitglieder begrüßen könnte. Als neuen Kreisverbandsvorsitzenden stellte er Kurt Ingenpaß vom KV Kleve-Süd vor und bedankte sich bei dessen Vorgänger Horst Schwolow für die zurückliegende Zusammenarbeit. Ferner galt ein herzlicher Genesungswunsch Hans-Günter Vietz. Zu Ehren der im Jahre 2006 und zu Beginn des Jahres 2007 verstorbenen Züchter wurde auch der verstorbenen Ehremitglieder Jürgen Graumann, Herbert Hahn und Günther Pütz gedacht.
Meinhard Kerstan führte 14 Jahre die Angora-Leistungsabteilung
Der Vorsitzende teilte der Versammlung mit, dass Meinhard Kerstan aus gesundheitlichen Gründen von seinem Posten als Obmann dieser Abteilung zurückgetreten sei. Da einerseits in der Angora-Leistungsabteilung nur noch 6 Züchter vertreten seien und andererseits das Amt zur Zeit unbesetzt sei, gelte ab sofort in Abstimmung mit dem ZDRK-Obmann die Anschrift der Landesverbands-Geschäftsstelle auch als Geschäftsstelle der Angoraleistungsabteilung. Der Vorsitzende dankte Meinhard Kerstan für die geleistete Arbeit in der Abteilung und im Vorstand, aus dem er nun nach 14 Jahren Zugehörigkeit ausscheidet. Dabei überreichte er ein Präsent und wünschte für die Zukunft alles Gute. Gleichzeitig erhoffte er sich aber auch für die Abteilung Dynamik und neuen Aufschwung.
Willem Glady an der „Spitze“ der langen Ehrungsliste
Ehrungen sind ein wichtiger Bestandteil unseres Organisationssystems und gerade im ehrenamtlichen Bereich gibt es kaum eine andere Möglichkeit, die Leistung verdienter Mitglieder, die sich oft über Jahrzehnte in den Dienst der Sache gestellt haben, zu honorieren. Hubert Bürling hatte die große Freude, mit Willem Gady aus Oberhausen einen Mann zu ehren, der sich in verschiedenen Sparten engagierte. Der 79-jährige trat 1955 in die Organisation ein und ist seit 1961 bis heute Mitglied im KZV R 432 Oberhausen. Dort hat er an der Basis fast alle Vorstandsämter im zeitlichen Wechsel bekleidet. 1972 bis 1998 war er im KV Oberhausen Schriftführer und Geschäftsführer. Besonders hervorzuheben ist sein Engagement in der Rheinischen Herdbuchabteilung, der er sich 1981 anschloss. In dieser Landesverbandssparte war er Schriftführer und 15 Jahre Zuchtwart. Einige tausend Kilometer hat er dabei als Mitglied der Körkommission zurückgelegt. Darüber hinaus ist sein Name eng mit dem Lohclub Niederberg verbunden, dem er 1980 beitragt. Auch dort bekleidete er 15 Jahre Vorstandsämter. In Würdigung seiner besonderen Verdienste um die Rassekaninchenzucht im LV Rheinland wurde er zum Ehrenmitglied ernannt und erhielt unter dem Applaus der Delegierten die entsprechende Urkunde.
Im Anschluss hieran wurden für besondere Verdienste Erika Knieriem und Wolfgang Vogt aus Reihen des Landesverbandsvorstandes und Josef Weber vom KV Düren mit der Großen Goldenen Ehrennadel des Landesverbandes ausgezeichnet. Für 40-jährige Mitgliedschaft im Landesverband erhielten Alfred Sarlette (KV Aachen Süd), Dieter Lange, Herbert Tracht, Horst Waitschies (KV Bergisch Land), Arthur Hensler, Anton Birk, Klaus Heinrich, Peter Leisten (KV Düren), Otto Pongratz (KV Erft-West), Odilie Steffens (KV Heinsberg-Ost), Hans Köhler, Karl Heisinger (KV Heinsberg-West), Hans Valentin, Helmut Visscher (KV Kleve-Nord), Karl-Heinz Welter (KV Kleve-Süd), Klaus Tarsten (KV Mettmann), Alfred Schmidt, Otto Schlomen (KV Mülheim/Ruhr), Franz Houben, Bernhard Hahn, Heinz Mertens (KV Mönchengladbach), Paul Niemand (KV Oberhausen), Maria Heibach (KV Rhein Berg), Christine Fielenberg, Wanda Krebs (KV Rhein-Sieg), Herbert Schumacher (KV Viersen), Robert Lau und Friedhelm Kubek (KV Wesel-Ost) die Große Goldene Ehrennadel des Landesverbandes.
Auch sollten die im Jahre 2007 anstehenden Vereinsjubiläen genutzt werden, die Öffentlichkeit auf die Rassekaninchenzucht aufmerksam zu machen. 100-jährige Jubiläen feiern der KV Neuss-Krefeld, und die Vereine R 242 Bad Honnef e.V., R 356 Mettmann, R 357 Ratingen, R 408 Oberhausen-Ost, R 236 Colonia Nippes/Zollstock und der R 39 Oberbruch-Grebben e.V.; 75 Jahre werden der R 52 Baesweiler, R 68 Dieringhausen, R 203 Kapellen, R 220 Hasselt, R 272 Rees, R 345 Materborn, R 467 Rheydt-Geneicken und R 426 Burscheid. Auf eine 50-jähirge Vereinsgeschichte können der R 106 Setterich und der R 201 Kirchheim zurückblichen. Der R 380 Wesseling wird 50 Jahre.
„Von Vernunft und Willen geprägt“
… so seien die Geschäfte im vergangenen Jahr wieder abgewickelt worden. Mit diesem einleitenden, weitreichenden und auch viel sagenden Leitsatz begann der Vorsitzende seinen Jahresrückblick. Bester Beweis hierfür sei wiederum die 52. Landesverbandsschau mit einem hervorragenden Meldeergebnis und der große persönliche Einsatz vieler Mitarbeiter gewesen. Erfreulich sei insbesondere, dass diese Leistung auch von vielen Ehrengästen öffentlich bekundet werde, was für den Landesverband und für die Schau nur förderlich sei. Er erinnerte an die Verdienste des im vergangene Jahr nach fast 30-jähiger Vorstandschaft ausgeschiedenen Rolf Drienhaus, dessen Geschäfte nahtlos von Erwin Janas (stellvertretender LV-Vorsitzender) und Herbert Bartelt (Obmann für Ehrungen und Auszeichnungen) übernommen worden seien. Sorge bereitete ihm der anhaltende Mitgliederschwund, der sich jedoch in den einzelnen Sparten höchst unterschiedlich niederschlage. Nachhaltig bat er jedes Mitglied, unser Hobby positiv nach außen zu tragen und die Werbung zielstrebig fortzuführen. Dies dürfte auch für Landesfrauengruppenleiterin Erika Knieriem die Herausforderung schlechthin sein, denn aufgrund der hohen Altersstruktur verlor sie nahezu exakt 10 % ihrer Mitglieder. Offensichtlich ist es in unserer Zeit sehr schwer, jungen Frauen klarzumachen, dass eine „kreative Beschäftigung mit dem Kaninchen als Naturprodukt“ lohnend sein kann. Erwin Janas als Obmann für Ausstellungswesen hatte statistisch aufbereitet, dass erstmals seit 2001 die Anzahl der durchgeführten Schauen gegenüber dem Vorjahr nicht mehr rückläufig war. Er erinnerte an die Einhaltung der Mindestgrößen bei den Ausstellungsgehegen und bei den Transportbehältnissen. Der Obmann für Öffentlichkeitsarbeit, Ausbildung und Belehrung stellte die Aspekte des im abgelaufenen Geschäftsjahres durchgeführten Ausstellungswettbewerbes heraus und ging auf die Tierbestandserfassung ein, bei der der Rheinische Verband in vielen Vergleichen gut wegkommt. Er warb für die Teilnahme möglichst vieler Funktionsträger und interessierter Züchter an Lehrveranstaltungen und sah Kaninhop als Chance, Kinder an Rassekaninchen heranzuführen. Für die Standardkommission berichteten Dieter Meister und Werner Winkens von einigen Standardänderungen, die nicht zuletzt aufgrund der Eingaben aus dem Rheinland eingeflossen sind. Kritisch wurde das Ausstellungsverhalten vieler Züchter, die im hiesigen Verbandsgebiet eine Genehmigung für eine Neuzüchtung erhalten haben, gewertet. Preisrichterobmann Dieter Meister konnte von 655 „Einsätzen“ seiner Kollegen berichten, die 38.826 Kaninchen und 364 Erzeugnisse bewerteten. Der Mitgliederstand ist auch hier leicht rückläufig. Jugendleiter Christoph Viebahn konnte erfreut eine leicht gestiegene Zahl von Jungzüchtern in den Vereinen melden, die mit 7 Landesmeistertiteln und ebenso vielen Siegern den Altzüchtern auf der 52. Landesverbandsschau ordentlich Paroli bieten konnten. Auch konnte er auf eine sehr erfolgreiche und gelungene Landesjugendschau in Jüchen zurückblicken. Der Vorsitzende des Schiedsgerichts appellierte, Satzungen und Vorschriften eingehend zu lesen, bevor Emotionen hochkochen. Vieles erledige sich dann von selbst. Heinrich Joosten konnte auf gefestigte und stabile Clubarbeit zurückblicken. Beweis hierfür sei, dass nur drei Wochen nach der Landesverbandsschau noch zu einem sehr späten Zeitpunkt Ende Januar auf der 33. Landesverbandsclubschau immerhin 464 Tiere gemeldet wurden. Wolfgang Wüst hatte mit seiner Herdbuchabteilung und dem Anschluss an die Landesverbandsschau ein neues Zeitalter eingeläutet, um Rückschläge in jüngster Vergangenheit zu überbrücken. Aufwind erwartet er künftig durch das Engagement einiger Züchter, die sich um die Erhaltung tiergenetischer Ressourcen bei den Deutschen Großsilbern in den seltenen Farbenschlägen kümmern. Schulung und Ausbildung, Körung und die Beschickung von Großschauen sollten nicht nur das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken sondern auch neue Mitglieder an die Abteilung heranführen.
Unumstrittene Wahlen im „Sekundentakt“
Nach Erläuterung des Kassenberichtes durch Wolfgang Vogt und dem Bericht der Kassenprüfer erfolgte die einstimmige Entlastung des Kassierers und des Vorstandes. Einstimmig wurden Herbert Bartelt als Schriftführer und Werner Winkens als Referent für Öffentlichkeitsarbeit, Ausbildung und Belehrung für eine weitere Periode von 4 Jahren gewählt. Ebenso einstimmig war auch die Wiederwahl von Klaus Rehmann als Vorsitzender des LV Schiedsgerichtet sowie der Beisitzer Friedhelm Schürmann und Heinz Gerd Lehmann und der Ersatzbeisitzer Willi Pollak und Axel Lentelink.
Satzungsänderungen im Sinne der Rassekaninchenzucht
Der Vorsitzende erläuterte die Gründe, die es für sinnvoll erscheinen lassen, den Namen der Organisationseinheit insofern zu ändern, als das Wort „Rasse“ eingefügt wird. Der Zentralverband habe im vergangenen Jahr hier ein Vorreiterfunktion übernommen. Ferner legte er dar, dass die neue Namensgebung auf die Kreisverbände und Vereine keinen direkten Einfluss habe, da ihnen die satzungsmäßige Namensfreiheit selbstverständlich zustehe. Auch die bisherigen Stempel, Medaillen, Formulare etc. behalten ihre Gültigkeit. Nur bei Ersatz- und Neuanschaffungen würden diese mit dem neuen Loge veröffentlich. Einstimmig wurde beschlossen, dass der Landesverband künftig den Organisationsnamen „Landesverband Rheinischer Rasse-Kaninchenzüchter e.V.“ tragen soll.
Weiterhin unterbreitete der Vorstand der Versammlung den Antrag, die Anforderungen an die Struktur der Kreisverbände zu ändern. Um eine sinnvolle und effektive Arbeit im Kreisverband nach den geforderten Aufgaben in züchterischer, organisatorischer und öffentlichkeitswirksamer Arbeit sowie auch zum Wohle der Mitglieder leisten zu können, wurde eine Mindestgröße für notwendig erachtet und zwar bezogen auf die Anzahl der Vereine und auch auf die Anzahl der Mitglieder hin. Seitens des Vorstandes hatte man überlegt, die Zahl der Vereine auf drei festzuschreiben und die Mitgliederzahl auf 30. Zwangsläufig ergab sich über diesen Antrag eine rege Diskussion und vor allem einige kleinere Kreisverbände argumentierten für den Beibehalt des bisherigen Textes. Hubert Bürling erläuterte schließlich, dass auch die derzeitige Satzungsformulierung es zulasse, dass der Landesverbandsvorstand die Zusammenlegung mehrer Kreisverbände durchsetzen könne, wenn dies zur Sicherung der züchterischen Arbeit erforderlich sei. Der neue Text schaffe nur Klarheit und Eindeutigkeit. Mehrheitlich wurde schließlich beschlossen, § 14 der Landesverbandssatzung insofern zu ändern, dass mindestens drei Vereine und eine Mitgliederzahl von 30 Personen zur Bildung eines Kreisverbandes notwendig ist. Wird eine dieser Voraussetzungen nicht oder nicht mehr erfüllt, entscheidet über den Fortbestand des Kreisverbandes, nach Anhörung, der Gesamtvorstand des Landesverbandes endgültig.
54. LV-Schau am 12./13.01.2008 wieder unter Regie des LV-Vorstandes
Zuletzt wurde sich mit einer Reihe geschäftlicher und organisatorischer Beschlüsse und Informationen befasst:
Da kein Bewerber für die Ausrichtung der nächsten Landesverbandsschau vorlag, wurde beschlossen, die Schau unter Regie des Vorstandes in Zusammenarbeit mit den Helfern aus den Kreisverbänden auszurichten. Für den Titel des Landesmeisters soll eine Münze mit Urkunde vergeben werden, während die Rassesieger wie in den letzten Jahren Siegerfotos erhalten.
Der Titel „Landesverbands-Ehrenmitglied“ wird künftig auf Vorschlag der Kreisverbände nach einem Mitgliederproporz unter der Voraussetzung vergeben, dass der zu Ehrende das 65. Lebensjahr vollendet hat, bereits die „Große Goldene Ehrennadel“ des LV besitzt und mindestens 15 Jahre im geschäftsführenden Vorstand des Kreisverbandes tätig war. Das Vorschlagsrecht des LV-Vorstandes bleibt davon unberührt. Die überarbeiteten Bestimmung wurden allen Kreisverbänden zur Verfügung gestellt.
Der Vorsitzende gab einen Bericht über die erweiterte Präsidiumssitzung in Emden und informierte hierbei insbesondere über den Sachstand der infektiösen Darmlähmung. Erika Knieriem wies auf die Umbenennung der Frauengruppen und deren neue Richtlinien hin. Dieter Meister erläuterte kurz die ab Okt. 2007 geltende Begründungspflicht bei Punktabzügen, die neu eingeführte Gewichtsobergrenze bei Großrassen und neue Vorschriften für „Kaninhop“ und „Rabbit Art“. Eingehend wird sich mit diesen Themen unter anderem auf der Schulungstagung am 26. August 2007 in Köln-Auweiler befasst, zu der Werner Winkens einlud.
Die Herbsttagung des Landesverbandes findet aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums des KV Neuss-Krefeld am 23. September 2007 in der Bürgerhalle in Bedburdyk statt.
Werner Winkens