Franz Jakobs, ZDK-Präsident und Ehrenvorsitzender des Landesverbandes Rheinischer Kaninchenzüchter feierte seinen 70 Geburtstag im Kreise seiner Familie und langjährigen Weggefährten
Am 15. Mai 2003 feierte Franz Jakobs seinen runden Geburtstag. Aus diesem Grunde verfasste der Referent für Öffentlichkeitsarbeit im ZDK eine Laudatio auf den Präsidenten, die seine Verbundenheit zur Rassekaninchenzucht wie folgt beschreibt:
“In 47-jähriger Verbundenheit mit der Rassekaninchenzucht hat er in seinen bisherigen Ämtern immer den entschlossenen Willen zur eigenen Leistung und zum Erfolg praktiziert. Durch seine ausgeprägte Selbstdisziplin hat er die Person immer hinter die Sache gestellt.
Gleich 1956, beim Eintritt in den Verein R 376 Mönchengladbach, setzte er sich zielstrebig für die Belange des Vereins ein, übernahm fünf Jahre später den Vorsitz, welchen er 30 Jahre lang behielt. Früh trat er auch in der Preisrichtergruppe Mönchengladbach bei und legte 1965 die Preisrichterprüfung für Kaninchen ab. Es folgten 14 Jahre Vorsitz im Kreisverband Mönchengladbach sowie acht Jahre Leitung der Preisrichtergruppe Mönchengladbach.
Dieser ausgeprägte Wille zu Leistung und Erfolg führte dann auch 1973 geradlinig in den Vorstand des LV Rheinland. In einer schwierigen Situation übernahm er auch hier 1977 das Amt des LV Vorsitzenden, das er bis 1997 ausübte. Durch sein Geschick, Motivation zu wecken, kehrte der rheinische Verband schnell wieder in eine Spitzenstellung innerhalb des Zentralverbandes zurück. Hierbei setzte er nicht auf Einzelaktionen, sondern auf die Stärke durch Teamgeist im Landesverband, den Kreisverbänden sowie allen Vereinen, Frauen- und Jugendgruppen. Mit seiner Amtsübernahme im Landesverband hat er sich besonderes bemüht, die Schauen auf Landesebene neu zu gestalten sowie deren Repräsentanz in der Öffentlichkeit und bei den Züchtern zu verstärken. Bei 20 Landesschauen, die er zum Teil leitete, hat er seinen ehrenamtlichen Einsatz zum Wohle der LV Züchter/innen wiederholt unter Beweis gestellt.
Höhepunkt als verantwortlicher Gesamtleiter einer Großschau aber war die 21. Bundes-Kaninchenschau in den Gruga-Hallen Essen. Hier wurden beinahe 25.000 Rassekaninchen gezeigt. Die Schirmherrschaft hatte der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Dr. Norbert Blüm übernommen, der auch persönlich diese Schau eröffnete. Franz Jakobs stellt immer wieder heraus, dass derartige Großveranstaltungen, die ausschließlich auf ehrenamtlicher Basis ausgerichtet sind, einen hohen persönlichen Einsatz aller fordern. Veranstaltungen dieser Größe werden in der Regel von speziell geschulten Berufskräften durchgeführt.
Zwischen seinem Beginn mit dem Hobby Rassekaninchenzucht und seinem heutigen Amt als Präsident des Zentralverbandes Deutscher Kaninchenzüchter e.V. hat Franz Jakobs fast alle Stationen in der Organisation verantwortlich durchlaufen. Dieses erfolgreiche Wirken wurde auch in den anderen Landesverbänden registriert, so dass Franz Jakobs 1988 erfolgreich bei der Wahl zum ZDK – Präsidenten kandidierte. Im ZDK Präsidium vollzog sich das Gleiche wie seinerzeit im LV Rheinland. Er motivierte die Präsidiumsmitglieder und die Landesverbände zu neuen Leistungen, wobei er manchmal auch sehr bestimmt und in eine gezielte Richtung Motivationen weckte. Neue Ideen wurden aber nicht nur vorgetragen und diskutiert, sondern auch unter Mitwirkung der Landesverbände und der ZDK Mitglieder zielstrebig umgesetzt.
Eine besondere Herausforderung im Wirken von Franz Jakobs als ZDK Präsident hängt direkt mit der Wiedervereinigung Deutschlands zusammen. Unter seiner Federführung entstand ein einheitlicher deutscher Kaninchen-Züchterverband – der ZDK. Das dies ohne große Reibungsverluste geschehen konnte, spricht für seinen Leistungswillen, einer ehrlichen Verhandlungsführung und Verhandlungsgeschick. Noch nie zuvor hat in Deutschland ohne jeden staatlichen Zwang nur ein Kaninchen-Züchterverband existiert. Heute, 13 Jahre nach der Wiedervereinigung, kann man diesen Eckpunkt in unserer Organisationsgeschichte bei all unseren Großveran-staltungen und überregionalen Zusammenkünften spüren. Aus zwei Verbänden, aus unterschiedlichen Gesellschaftssystemen und Verbandsausrichtungen entstand der neue einheitliche Verband, welcher gleichzeitig der weltgrößte Kaninchen-Züchter-verband ist.
Diese Emsigkeit und Fachkompetenz ist auch außerhalb des ZDK`s registriert worden. Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) berief ihn 1991 in den Fachausschuss für Kaninchenzucht und -haltung und gleichzeitig zu dessen stellvertretenden Vorsitzenden. Die Landwirtschaftskammer Rheinland holte ihn 1982 in den Fachbeirat für Geflügelwirtschaft und Kleintierzucht. Aber auch über Deutschland hinaus ist Franz Jakobs aktiv. Die Sparte Kaninchen im europäischen Verband für Geflügel-, Tauben- und Kaninchenzucht (EE) wählte ihn in die europäische Standardkommission für Kaninchen sowie in die internationale Jury für Europaschauen.
Franz Jakobs hat, schon weit vor den Bemühungen der offiziellen Stellen, die ehrenamtliche Tätigkeit wieder verstärkt in den Blickpunkt gerückt und dieser erhebliche Impulse verliehen. Ohne die zielstrebige Arbeit von Männern wie Franz Jakobs, die an herausragender, öffentlicher Stelle die ehrenamtliche Arbeit sichtbar machen, würden Vereine und Verbände sowie letztendlich auch unser gesellschaftliches Miteinander nicht so funktionieren, wie wir es täglich erleben und erwarten.
Bei all diesen Aktivitäten, die nicht einfach nebenbei betrieben werden, ist es erwähnenswert, dass er auch selber große Erfolge in der Kaninchenzucht vorweisen kann. Wenn nach den Hobbys von Franz Jakobs gefragt wird, so ist es neben der Kleintierzucht hauptsächliche die ehrenamtliche Arbeit sowie, wenn noch etwas Zeit bleibt, das Kegeln. Solch einen Arbeitseifer kann aber nur der entwickeln, der einen toleranten Ehepartner und Familie hat. Frau Hilde Jakobs gewährt ihrem Mann diesen Freiraum, unterstützt ihn bei seinem Hobby und hat sich so gleichermaßen um die organisierte Kaninchenzucht verdient gemacht.
Bei diesen Verdiensten bleiben auch Auszeichnungen nicht aus. So hat er das Bundesverdienstkreuz erhalten, der Europäische Verband für Geflügel-, Tauben- und Kaninchenzucht ernannte ihn zum Ehrenmitglied. Diese Ehre wurde ihm ebenfalls vor zwei Jahren durch den Deutsche Preisrichter Vereinigung zuteil. Der ZDK erkannte ihm den “Ehrenring” zu, die Landwirtschaftskammer Rheinland verlieh ihm die silberne Plakette und im LV Rheinland ist er Ehrenvorsitzender mit Sitz und Stimme im Vorstand. Aber auch sein Verein, der Kreisverband und die Landesverbände haben nicht mit Anerkennungen gespart. Hier alle seine Auszeichnungen und züchterischen Erfolge aufzuzählen, würde den Rahmen einer solchen Laudatio sprengen.
Lieber Franz Jakobs, wir haben Dir viel zu verdanken. Aber dies ist nicht nur der Tag um Dank zu sagen, sondern vor allem der Tag um vorwärts zu schauen. Wir gratulieren sehr herzlich zum 70. Lebensjahr. Für die Zukunft wünschen wir Gesund-heit, Glück, die Erfüllung der gesetzten Ziele sowie die Möglichkeit, weiterhin nach Deinen bewerten Prinzipien tätig zu sein.”
Mit dieser “offiziellen” Laudatio, würdigten viele Organisationen der Rassekaninchenzucht das bisherige Wirken unseres Präsidenten und Ehrenvorsitzenden.
“Mit denen man jahrelang zusammenarbeitet, soll man auch feiern!”
Am 16. Mai hatte Franz Jakobs viele seiner Freunde, Bekannten und langjährigen “Begleiter durch die Rassekaninchenzucht” zu einer geselligen und heiteren Runde eingeladen. Fast das gesamte ZDK-Präsidium und der Landesverbandsvorstand nebst Partner waren ebenso zugegen wie auch Vertreter seines Heimatvereins und Kreisverbandes. Auch die langjährigen Vorstandskollegen Günter Rektor und Walter Sartor fühlten sich im Kreise ihrer Zuchtfreunde sichtlich wohl. Mit Frau Gisela Becker vom Bauerverlag war die verantwortliche Redakteurin mit ihrem Ehemann gar aus Berlin angereist. Dirk Wortmann vom Deutschen Kleintier-Züchter war leider verhindert und hatte sich entschuldigt wie auch der Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland, Wilhelm Lieven.
In seinen Begrüßungsworten hob Franz Jakobs darauf hervor, dass ihn neben seiner Familie viele Freunde und Bekannte teilweise über Jahrzehnte unterstützt und mit ihm zusammengearbeitet hätten und es sei sein Anliegen mit diesem Kreis nun auch zu feiern und einige frohe Stunden miteinander zu verbringen. Mit Blick auf Günter Rektor und Walter Sartor gerichtet sei es aber auch ebenso wichtig, Menschen nicht zu vergessen, die nicht mehr an “vorderster Front” kämpfen.
Für das Präsidium würdigte Schriftführer Oskar Leicht die hervorragende Arbeit des Präsidenten für den Gesamtverband und wünschte ihm mit Blick in die Zukunft vor allem Gesundheit, um die Ziele noch zu verwirklichen, die er sich noch selbst gesetzt habe. Schließlich galt sein Dank auch Hilde Jakobs, die seine Arbeit stets unterstützt und ihn auf vielen Veranstaltungen und Terminen begleitet habe. Landesverbandsvorsitzender Hubert Bürling bedankte sich zunächst für die langjährige Vorstandsschaft seines Vorgängers, die wesentlich das Ansehen des Rheinischen Landesverbandes positiv geprägt habe und hoffte auf eine weiterhin harmonische Zusammenarbeit. Als Ehrenvorsitzender stehe Franz Jakobs nicht nur mit Rat zur Verfügung. Wie noch die letzte Landesverbandsschau gezeigt habe, sei der Präsident auch immer noch ein Mann der Taten und habe während der gesamten Veranstaltung mit seinem Verein Beköstigung der Mitarbeiter und Besucher sichergestellt. Günter Rektor, Ehrenvorsitzender des Deutschen Preisrichterverbandes war wohl recht hungrig aus dem Norden angereist und hatte die Aufmerksamkeit der Gesellschaft sofort auf sich gezogen als er das Buffet sah und nüchtern feststellte, dass er heute so etwas noch nicht gesehen habe. Leidenschaft in der Sache und herausragendes Wissen seien unter anderem zwei positive Eigenschaft des Präsidenten, die ihn für die Organisation und schlechthin auch für die Gesellschaft zu einer herausragenden Persönlichkeit gemacht hätten. Zur großen Erheiterung der Gesellschaft trug schließlich Wolfgang Vogt, Schatzmeister des Preisrichterverbandes und Kassierer des Landesverbandes, bei, als er ein Baugutachten mit den entsprechenden Fachausdrücken des Baurechts bezogen auf die persönlichen Daten des Präsidenten und dessen Konstitution vortrug. So verflogen die Stunden im Fluge und bei einigen Gläschen Bier und Wein lies sich im Kreise der vielen Gleichgesinnten auch vortrefflich fachsimpeln, so dass letztlich nur die Hoffnung aufgeworfen werden konnte, sich beim 75-sten wieder zu treffen.
Werner Winkens