Schulungstagung 2003 im LV Rheinland
Zum dritten Male in Folge war der große Saal der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau und Floristik der Landwirtschaftskammer Rheinland in Köln-Auweiler Ausrichtungsort der Schulungstagung des Landesverbandes Rheinischer Kaninchenzüchter. Am 6. Juli trafen sich annähernd 60 Referenten für Schulung und Öffentlichkeitsarbeit, aber auch viele Jugendleiter, Kreisverbandsvorsitzende und Gäste, um Neuigkeiten zu erfahren und um in allgemein interessierenden Themen rund um die Rassekaninchenzucht weitergebildet zu werden.
Tagungsleiter Werner Winkens sah in der regen Beteiligung und der Anwesenheit mehrer Landesverbandsvorstandsmitglieder eine Bestätigung und Ansporn zugleich, die aktive Schulungsarbeit der letzen Jahre fortzusetzen. Auch LV-Vorsitzender Hubert Bürling ließ in seinen Begrüßungsworten keinen Zweifel daran, dass theoretisches Wissen rund um die Rassekaninchenzucht für alle Mitglieder aber insbesondere auch für Funktionsträger in den Kreisverbänden unerlässliche Voraussetzung dafür ist, die Rassekaninchenzucht zu fördern.
Eingangs nahm Werner Winkens die Gelegenheit wahr, seinen Vorgänger im Amte des Obmannes Ausbildung und Belehrung, Ernst Dänner, nach 25 Jahren Arbeit in diesem Ressort und unter Würdigung seiner Verdienste zu verabschieden. Als Mann der ersten Stunde habe er den Weg vorbereitet und in den letzten drei Jahren unter Einbeziehung des Bereichs Öffentlichkeitsarbeit letztlich auch den Weg für die seit der Jahreshauptversammlung 2003 beschlossene Fusion der beiden Aufgaben geebnet. Ernst Dänner bedankte sich bei den Tagungsteilnehmern für die teilweise schon über viele Jahre andauernde gute Zusammenarbeit und sagte seinem Nachfolger jegliche Unterstützung zu.
Sodann erfolgte ein Bericht über die ZDK-Tagung in Friedrichroda. Auf Einzelheiten wird im Rahmen dieses Presseartikels nicht näher eingegangen, weil bereits an anderer Stelle hierüber berichtet wurde.
Im Anschluss hieran stellte er seinen ersten Gastreferenten vor. Es war Werner Puhe aus Willich, bekannt als Autor vieler Veröffentlichungen in den Fachzeitschriften und als Schriftsteller vieler Sachbücher, kulturgeschichtlicher und historischer Werke. Er referierte Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit im Verein und Kreisverband. Sein Vortrag bezog sich nicht auf seine theoretischen Vorstellungen sondern er schilderte “das Machbare” konkret am Beispiel seines Vereins. Es wurde deutlich, dass von Tradition heute kein Verein mehr bestehen kann und es wurden neue Wege für die Ausrichtung einer Lokalschau aufgezeigt. Folgende Stichworte dokumentieren diesen erfolgreichen Weg: “offenes Richten”, “leibliches Wohl bei freiem Eintritt”, “Streichelkäfig”, “Kaninchen-Video-Show”, “Führungen durch die Ausstellung”, “Schmöker-Ecke”, “Kinder-Spiel-Ecke” und Verzicht auf “die heilige Kuh Züchterball”. Nicht zuletzt aufgrund seiner rhetorischen Fähigkeiten hatte Werner Puhe die volle Aufmerksamkeit und Konzentration aller Gäste auf sich gezogen und als Tagungsleiter konnte man die Gewissheit haben, dass jeder Anwesende den ein oder anderen Punkt aufgegriffen hat und hoffentlich auf Kreis- oder Vereinsebene umsetzen wird.
Ein gemeinsames Mittagessen sorgte schließlich für entspannte Unterhaltung und gab Gelegenheit zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch. “……Jeder weiß, dass es sie gibt, aber kaum jemand kennt die vielfältigen Regelungen” war Leitsatz bzw. Untertitel des Vortrages von Werner Winkens über die wesentlichen Inhalte der Allgemeinen Ausstellungsbestimmen. Er legte Wert darauf, dass man die AAB nicht unbedingt auswendig kennen muss aber bewusst darauf achten sollte, dass es zu diesem oder jenem Problem Rechtsvorschriften gibt und der ein oder andere Fall oder diese oder jene Bestimmung in den AAB geregelt ist und man zu gegebener Zeit in der Fundstelle nachschlagen sollte.
Meinhard Kerstan, Obmann für Angorazucht im LV Rheinland, konnte sich noch zu fortgeschrittener Zeit über große Aufmerksamkeit über seinen hervorragenden und abwechselungsreich gestalteten Vortrag über die Probleme aber auch Chancen der Angorazucht in der heutigen Zeit erfreuen. Er ging dabei auf die geschichtliche Entwicklung und die “Nutzung” des Angorakaninchens ein und erläuterte die Unterschiede zu den anderen Rassen auch in Bezug auf Haltung und Zucht. Schließlich erläuterte er die Positionen des Standards unter Einbeziehung von verschiedene Rassevertretern. Anhand eines Kurzfilmes, den bereits einmal ein Fernsehsender ausstrahlte, wurde zunächst als Negativbeispiel das Rupfen von Angorakaninchen gezeigt bevor schließlich live vor Ort das Scheren eines Angorakaninchens demonstriert wurde. Gebannt und aufmerksam lauschten und sahen alle Tagungsgäste der Darbietung zu, die zweifellos eine Werbung für die Angorazucht war.
Gegen Ende der Veranstaltung erhielten die Tagungsteilnehmer eine Arbeitsmappe mit allen Referaten, einem aktuellen Anschriftenverzeichnis aller Öffentlichkeitsreferenten und Schulungsleiter in den Kreisverbänden sowie mit sonstigen Informationen, damit die Basis für einen auch vom ZDK gewünschten Informationsfluss über Landesverband und Kreis bis hin zum Verein und einzelnen Züchter sichergestellt werden kann. Mit einigen Hinweisen und Appellen schloss schließlich der Referent für Öffentlichkeitsarbeit, Ausbildung und Belehrung die Tagung und äußerte die Hoffnung, dass diejenigen, die nicht gekommen sind, vielleicht durch zufriedene Tagungsteilnehmer und positive Kritik neugierig gemacht werden und im nächsten Jahr wieder in einem vollen Saale eine Schulungstagung stattfinden kann.
Werner Winkens