Jubiläums-Landesverbandsschau
… nicht in Lethargie verfallen sondern aufgeschlossen
Neuerungen und Chancen gegenüberstehen !
Zum vierten Male richtete der Landesverband Rheinischer Kaninchenzüchter seine Landesverbandsschau in der Messe Niederrhein in Rheinberg aus. Was für den Veranstalter und Ausrichter im Vorjahr noch eine Generalprobe war, sollte nach den Wünschen des Landesverbandsvorstandes am 10. und 11. Januar 2004 zu einem Fest für die Rheinische Kaninchenzucht werden. Ob dies letztlich gelungen ist, mögen die zahlreichen Ehrengäste, Besucher, Freunde und Gönner der Rassekaninchenzucht und vor allem Zuchtfreunde, die aus dem gesamten Verbandsgebiet und dem benachbarten Ausland angereist waren, selbst beurteilen.
Tatkräftige Mitarbeit der Kreisverbände
Eine derartige Großveranstaltung lässt sich natürlich nur mit engagierten Helfern abwickeln. Entsprechende Gruppen mit einer Gesamtstärke von bis zu 130 Leuten standen aus den Kreisverbänden Düren, Aachen-Süd, Kleve-Nord, Mettmann, Mühlheim/Ruhr, Wesel-Ost und Neuss/Krefeld zur Verfügung. Hinzu kam eine Truppe, in der unter anderem Mitglieder des Neuseeländerclubs Rheinland unter Leitung von Friedhelm Schürmann zusammengefasst waren. Der Aufbau und die Betreuung der Tiere sowie der Abbau klappte nicht zuletzt aufgrund der diesbezüglichen hervorragenden Vorbereitung von Erwin Janas wie am Schnürchen. Es war schon eine Freude zu sehen, mit welchem Elan und mit welcher Tatkraft die Helfer zu Werke gingen und ernsthaft wird wohl niemand von schwerer und anstrengender körperlicher Arbeit gesprochen haben. Ganz offensichtlich überwog die Freude an dem Ergebnis, was gemeinsam zum Wohle der Allgemeinheit geschaffen und organisiert worden war. Die Verpflegung lag an allen Tagen in den bewährten Händen des KZV R 376 Mönchengladbach unter tatkräftiger Mitwirkung und verantwortlicher Leitung unseres Präsidenten und Ehrenvorsitzenden Franz Jakobs. Das ausgewogene Preis-Leistungsverhältnis, das nicht zuletzt durch diesen Einsatz zustandekommt, ist auch der Grund dafür, dass es auf einer Rheinischen Landesverbandsschau auch für den „Normalverdiener“ noch möglich ist, mit seinen Zuchtfreunden einmal einen über den Durst zu trinken, wenn es gilt, einen Sieger zu feiern oder etwas Frust zu überdecken. Wenn beides im Rahmen bleibt, sollte dies eigentlich zum höchsten Feiertag eines Rassekaninchenzüchters im Laufe eines Jahres dazugehören.
Große Ausstellerzahl durch Zusatzpreise belohnt
Trotz Enterocolitis und zunehmender Altersstruktur der Züchter gelang es, die Tierzahl und die Ausstellerzahl zum 4. Male in Rheinberg zu toppen. 636 Aussteller stellten 4 272 Kaninchen und 90 Nummern Erzeugnisse. Für den Vorstand war mit diesem Ergebnis schon vor Beginn der eigentlichen Veranstaltung der Vertrauenszuspruch der Basis erbracht. Als Dank und in Erinnerung an die Jubiläumsveranstaltung erhielt jeder Aussteller eine Keramikschale mit entsprechender Widmung. In diesem Zusammenhang ist auch zu erwähnen, dass erstmals die schon so stark vertretende Rassen zusammengefasst wurden, um zusätzliche Siegertiere zu vergeben. Diese Maßnahme trägt sicherlich dazu bei, dass jene Rassen gefördert werden und möglicherweise in den nächsten Jahren verstärkt ausgestellt werden. Im Übrigen wurde im Rahmen des Kataloges für jeden nachvollziehbar eine diesbezügliche Dokumentation erstellt.
Aktionen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit
Seit Jahren wurde erstmals den Besuchern auf einer Landesverbandsschau eine prächtig dekorierte Siegerschau geboten. Insbesondere für die Präsentation im Rahmen eines Rundganges mit den Ehrengästen bietet eine derartige Siegerschau einen sehr guten Rahmen, in geballter Form die Rassevielfalt eindrucksvoll zu demonstrieren. Auch der Züchter kann sich sicherlich im Detail nicht alle Rassen ansehen und wird sich so über die ihn weniger interessierende Rassen einen Überblick verschaffen können.
Auch die Kreisverbänden hatten Gelegenheit, sich zu präsentieren. Aus Aachen-Süd, Heinsberg-West, Wesel-West und Rhein-Sieg kamen Beiträge und sie nutzen die Gelegenheit, auf ihre Aktivitäten, Strukturen und Sonderheiten hinzuweisen. Besonders schön waren die einheitlich hergestellten und individuell von den kreisangehörigen Vereinen aus Aachen gestalteten Tafeln.
Das Regionalfernsehen berichtete mit zwei verschiedenen Teams in 3 Berichten von der Schau, wobei insbesondere die Einladung der Kindergärten als ausgezeichneter Aufhänger empfunden wurde. Den örtlichen Kindergartengruppen wurde in Sachvorträgen das Kaninchen und letztlich auch die Rassekaninchenzucht nähergebracht und bei den späteren Rundgängen durch die Schau wurden natürlich viele Streicheleinheiten verteilt.
Die Berichterstattung im Lokalradio und in den Lokalzeitschriften, die auch im Vorfeld durch die Abbildung von Kaninchen „ins Auge fallende“ Vorberichte brachten, trugen erheblich dazu bei, dass die Veranstaltung einen sehr großen Zuschauerzuspruch hatte. Ohne ersichtlichen Grund fanden die angebotenen Führungen für Laien durch die Ausstellung wenig Interesse. Gänzlich anders war dies im Bereich des eingerichteten Fotostandes des Lifestylemagazins „Living“. Dieses europaweit verbreitete Magazin erstellte Fotos von Züchtern mit ihren Rassekaninchen, die zusammen mit einem Textbeitrag als „Osterausgabe“ 2004 Ende Februar erscheint. Die Exklusivität und der Verbreitungsgrad dieser Zeitschrift wird sicherlich dazu beitragen, dass die Rassekaninchenzucht einem Personenkreis erschlossen wird, der nicht unbedingt gerade der übliche Kaninchenzüchter ist.
Landesverbandsjugendabteilung mit Kinderhort
Auch diese Aktion diente zum einen zur Öffentlichkeitsarbeit aber insbesondere zur Heranführung der Kinder an die Kaninchenzucht. Der Landesverbandsjugendvorstand um Christof Viebahn, Heike Jacobs, Maria Willems und Toni van de Winkel waren verantwortlich für diese Aktion und letztlich auch für die Durchführung einer Verlosung zugunsten der Jugendarbeit. Schautafeln vom letzten Landesverbandsjugendzeltlager machten nicht wenige junge Gäste neugierig, einmal in die Jugendecke zu schauen, wo ständig gebastelt, gemalt und gepuzzelt wurde. Gestanzte Buttons waren der Renner und Toni van de Winkel wird wohl mit gestärkter Armmuskulatur abends von der Landesschau nach Hause gefahren sein.
Preisrichterurteil ohne Zeitdruck
Die 72 Preisrichterinnen, Preisrichter und Obleute waren im Einsatz, um im ABCD-Bewertungssystem ein fachgerechtes Urteil abzugeben. Die Rheinischen Preisrichter wurden durch jeweils 4 Kollegen aus der Pfalz und Westfalen ergänzt. Obwohl den 15 Gruppen keine Schreiber zugeordnet wurden und durch die Zusammenfügung verschiedener Rassen zur Vergabe von Siegertieren die verwaltungstechnische Arbeit erschwert wurde, kam es jedoch nicht zu großem Zeitdruck, da schon bei Vorlage der ersten Ergebnisse konnte mit der EDV-technischen Eingabe begonnen werden konnte. Der Katalog war bereits am Bewertungstag gegen 22.00 Uhr fertig und der Druckerei gemailt, die den Katalog schließlich am Nachmittag des folgenden Tages fertig hatte. Ein Prozess und eine Arbeitsweise, die sicherlich noch vor 10 Jahren undenkbar war und auch in der heutigen Zeit nicht alltäglich ist! Hier zahlt sich aus, dass der Verband schon seit Jahren mit dem gleichen Programm und einer Druckerei Hand in Hand zusammenarbeitet.
Hochkarätige Ehrengäste bei der Eröffnungsfeier
Erfreut konnte Landesverbandsvorsitzender Hubert Bürling bei der Eröffnung eine sehr große Zahl Ehrengäste, Besucher und Zuchtfreunde, nicht nur aus dem Landesverband Rheinischer Kaninchenzüchter, herzlich willkommen heißen. Zunächst ging er auf die vorzüglichen räumlichen Verhältnisse in der Messe Niederrhein und den Zuspruch der Züchterbasis ein. Im Hinblick auf eine über 90jährige Verbandsgeschichte und die 50. Durchführung einer Landesverbandsschau stellte er fest, dass sich mit den gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahrzehnte auch die Rassekaninchenzucht gewandelt hat. Er führte aus, daß man hin und wieder sicherlich auch von den „guten alten Zeiten“ reden sollte, ohne dabei jedoch in Letargie zu verfallen. Es sei geboten, die vielseitigen aktuellen Probleme zu lösen und aufgeschlossen Neuerungen und Chancen gegenüberzustehen. Das Spektrum hier reiche von der Darstellung der Vereine in der Öffentlichkeit über den Einsatz moderner Medientechniken bis hin zur Kooperation mit tierschutzrechtlichen Vorschriften. Er zeigte Verständnis, dass es insbesondere vielen älteren Zuchtfreunden schwerfalle, hier noch aktiv und kreativ mitzumachen, bat jedoch um Akzeptanz für diejenigen, die die Geschicke der Verbandsstrukturen auch noch in Zukunft leiten wollen und können. Abschließend wies er darauf hin, dass die rege Beteiligung der Ehrengäste, Besucher und Aussteller für den Vorstand auch in Zukunft eine Herausforderung darstelle, die in der Verbandssatzung vorrangig beschriebenen Verbandszwecke, nämlich die Erhaltung, Förderung, Verbreitung und Verbesserung der Rassekaninchenzucht engagiert zu verfolgen, damit in harmonischer Weise noch möglichst viele Jubiläen gemeinsam begangen werden können.
Die Liste der politischen Mandatsträger aus dem Kreis Wesel und der Stadt Rheinberg war groß. Sowohl die Landrätin des Kreises, Frau Birgit Amend-Glantschnig, sowie der stellvertretende Bürgermeister von Rheinberg, Herr Maaß sahen in der langfristigen Durchführung von Landesverbandsschauen in Rheinberg ein positives Image für die Region und insbesondere für die Stadt Rheinberg bzw. die Messe Niederrhein.
Obwohl zeitgleich noch andere Landesverbandsschauen durchgeführt wurden, war es dem Landesverband Rheinischer Kaninchenzüchter eine große Freude, mit den Präsidenten des Zentralverbandes Deutscher Kaninchenzüchter Franz Jakobs, Manfred Rommel, Oskar Leicht, Harald Jung, Ulrich Hinrichsmeyer, Peter Mickmann, Werner Nehren und Walter Pfeifer und Dieter Meister eine ganze Reihe von Landesverbandsvorsitzenden und Präsidiumsmitgliedern begrüßen zu dürfen, die größtenteils mit ihren Partnerinnen angereist waren. Franz Jakobs betonte, dass er – obwohl er Mitglied des hiesigen Landesverbandes sei – hier mit Fug und Recht behaupte, dass sich der Zentralverband Deutscher Kaninchenzüchter mit einer so gut organisierten und präsentierten Veranstaltung identifizieren könne. Die Präsenz vieler Vertreter aus den Ministerien und der Politik untermauere seine Aussage, dass nicht nur die Gesellschaft sondern auch die Landwirtschaft die Kleintierzüchter brauchen. Mit dieser Ausstellung habe der Landesverband ein nachhaltig positives Zeichen gesetzt. Ähnlich positive Worte fand auch Werner Nehren, Vorsitzender des Landesverbandes Saarländischer Kaninchenzüchter, der stellvertretend für die anwesenden Landesverbandsvorstände sprach.
Ministerialrat Dr. Jürgen Harbeck überbrachte die Grüße der Landesregierung. Er nahm eine geschichtliche Betrachtung vor und erinnerte daran, dass in den Anfängen noch Organisationsformen gesucht und Zuchtziele festgelegt werden mussten. Heute sei es wichtig, durch züchterische Arbeit die Vielzahl der Rassen und deren spezifischen Eigenschaften zu erhalten, wobei sich die Arbeit unter Beachtung tierschützerischer Aspekte ausrichten müsse. Die Verbundenheit mit der Rassekaninchenzucht und damit auch das Landesinteresse komme nicht zuletzt auch durch die Förderung der Kleintierzucht durch sein Ministerium zum Ausdruck. Abschließend bedankte er sich für das große persönliche Engagement und wünschte der Organisation, den Nachwuchs motivieren zu können.
Dr. Schulte-Coerne, Ministerialrat im Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, hob die gute Zusammenarbeit mit dem Zentralverband Deutscher Kaninchenzüchter bei der Entwicklung eines nationalen Fachprogramms für landwirtschaftliche Nutztiere hervor. In diesem Zusammenhang mit der Begrüßung weiterer Ehrengäste ließ der Landesverbandsvorsitzende nicht unerwähnt, dass mit Dr. Thomas Schneider der Referent für Tierschutzangelegenheiten im Bundesministerium auch aktiver und erfolgreicher Rassekaninchenzüchter im LV Rheinland ist.
Mit Steve Faber und Alfred Huppertz waren auch Vertreter der benachbarten Kleintierzuchtverbände aus Belgien und Luxemburg zugegen sowie Horst Krämer als Ehrenvorsitzender des Landesverbandes Rheinischer Kaninchenzüchter. Jo Vanhommerig, Sektionsvorsitzender Kaninchen im Europaverband, hob das Niveau der Rheinischen Zuchten hervor und bedankte sich insbesondere bei Franz Jakobs für die Zusammenarbeit im EE-Verband.
Neben den schon genannten Ehrengästen begrüßte Hubert Bürling herzlich Dirk Wortmann vom Verbandsorgan „Der Kleintier-Züchter“ sowie zahlreiche Vertreter von Futtermittelfirmen, ZDK-Meistern, Ehrenmitgliedern und stellvertretend für die 27 Kreisverbände des Landesverbandes Rheinischer Kaninchenzüchter den dienstältesten Vorsitzenden Christian Willems. Last but not least widmete er sich dem Schirmherren der Veranstaltung, einem alten Freund und Gönner der Rheinischen Kaninchenzüchter. Mit Herrn MdL Wilhelm Lieven als Präsident der Landwirtschaftkammer Rheinland habe der Landesverband über Jahre einen souveränen und kompetenten Ansprechpartner gehabt. Mit dem Zusammenschluss der beiden Kammerbezirke ende seine Präsidentschaft und es sei für den Landesverband eine große Ehre, dass er einen sicherlich gänzlich erfüllten Lebensabschnitt mit der Übernahme der Schirmherrschaft für die Jubiläums-Landesverbandsschau auch im Kreise der Kleintierzüchter abschließt. Beiderseits gerührt ernannte Landesverbandsvorsitzender Hubert Bürling MdL Wilhelm Lieven zum Ehrenmitglied des Landesverbandes Rheinischer Kaninchenzüchter und überreichte eine entsprechende Urkunde.
„Im Ehrenamt hat das Leben einen Sinn“
….so ein Zitat des neuen Ehrenmitgliedes. In einer geradezu feurigen Laudatio auf den ehrenamtlichen Einsatz stellte der scheidende Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland heraus, dass letztlich Ehrengäste nicht die Stars einer Veranstaltung sind, sondern diejenigen, die sie „machen“. Auf Veranstaltungen wie der heutigen werde nichts bestellt, sondern selbst Hand angelegt. Dies beginne mit der Arbeit in den kleinen Vereinen und sei Voraussetzung für die Existenz von Kreis-, Landes- und Bundesverbänden. Ehrengäste könnten zwangsläufig nur dann auftreten, wenn diese Struktur und dieses Gemeinschaftsgefüge stimme und intakt sei !
Erzeugnisschau mit 90 Nummern
Kann es schönere Probleme geben, als dass ein Hallenplaner Mühe hat, Erzeugnissen den gewünschten Raumbedarf zur Verfügung zu stellen? Dies zeugte von einem hervorragenden Meldeergebnis sowohl bei den eigentlichen Erzeugnissen als auch beim Pilotprojekt Bastelarbeiten. Selbstverständlich erhielten die Frauengruppen ihre gewünschte Platzierung und in einem Umfange, der allen Bedürfnissen gerecht wurde. Sind es nicht unsere Frauengruppen, die durch ihre Kreativität zum Gelingen einer Großschau erheblich beitragen und wesentliche Publikumsmagnete sind? Wie schon in den letzten Jahren hatte die Leiterin der Frauengruppe im Landesverband, Erika Knieriem, die Gesamtleitung für die Präsentation und schuf mit ihren Helferinnen im hellen, tageslichtdurchfluteten Foyer eine überzeugende „Show“.
Dafür, dass die Qualitätsunterschiede deutlich wurden, sorgten die Preisrichterinnen Marianne Schmitz, Marion Bannert und die „Chefin“ selbst. In der Klasse II a, große Bekleidungsgegenstände aus Kaninchenfellen, wurden 4 Damenjacken bzw. Kurzmäntel ausgestellt. Die beste Leistung erzielte hier Liane Unbehaun mit 96,5 Pkt. In der Klasse II b folgten 3 Westen. Gisela Deitermann erhielt für ihre Wendeweste 97 Pkt. (LVA). Wie schon im letzen Jahr war die Klasse II c, in der Decken, Wandbehänge, Vorlagen und Kissen präsentiert werden, sehr stark besetzt. Herausragend hier ein Rundteppich von Liane Unbehaun ( 98 Pkt./ ZDKM). Auch ein Sitzhocker mit Kissen von Antonia Lorkowski fand mit 97,5 Pkt. ein hervorragendes Preisrichterurteil (LAMI). In der Klasse II d die für Tiere, Tiergruppen, Puppen und sonstigen Arbeiten aus Fellen ausgerichtet ist, bekam Christina Engels für ihre „Hasenschule“ den Siegerpreis.
Die herausragende Leistung bei den Angorawollerzeugnissen hatte Erika Kösterke. Für ein Taufkleid mit Mütze, Kissen und Tischband erzielte sie das Traumergebnis von 98,5 Pkt./LWKM). Siegerin in der Klasse IV b wurde mit 97,5 Pkt. Stefanie Klömpken. Eine Hardanger-Kollektion von Erika Kösterke wurde mit 97,5 Pkt. bewertet (LVM).
Beeindruckend die Vielzahl und Kreativität der im Projekt „Bastelarbeiten“ vorgestellten 27 Werke. Bei den 6 – 9jährigen erhielt Anna Viebahn eine LVM und bei den 10 – 13jährigen Daniel Smigay für sein Tischdeko „Kindergeburtstag“ eine ZDKJM. Bei den 14 – 18jährigen konnte sich Rosa Vallerie Ryppa ebenfalls über eine ZDKJM für ihre Wand- und Fensterbilder freuen. Auch die Jugendgruppe des R 16 beteiligte sich mit 4 handbemalten T-Shirts an dem Pilotprojekt. Immerhin 16 Bastelarbeiten von Erwachsenen stellten sich der Konkurrenz, wobei offensichtlich das hervorragende Werk des einzigen männlichen Vertreters die Gunst der Preisrichterinnen fand. Eine aus Holz gefertigte stilgerechte Kaninchenzuchtanlage samt Besatz von Klaus Tegthoff überzeugtes mit 98,5 Punkten. Durch die Anzahl der Aussteller in dem Pilotprojekt wurde sicherlich die Hoffnung des Zentralverbandes, die in die Verlängerung des Projektes gesetzt wurde, bestätigt und untermauert.
Die hohen Auszeichnungen
Die Silberne Plakette des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft errang Gerhard Lehmann (Gelb-Rex), während die Bronzene Plakette an Matthias Roß (Deutsche Widder, grau) und an Lutz Heiligenhaus (Deutsche Kleinwidder, grau) ging. Die Goldene Medaille des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landewirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen errangen Antonia Lorkowski (Fellerzeugnis), Mark Kleusch (Deutsche Riesen, grau), Zgm. Kubek (Weiße Neuseeländer), Ernst van Wieckeren (Deutsche Kleinwidder weiß, RA), Wolfgang Vogt (Weiß-Rex, RA), Charlotte Schultheis (Angora, weiß) und Michelle Kranz (Farbenzwerge, weißgrannenfarbig.-schwarz).
Große Silberne Medaillen der Landwirtschaftkammer Rheinland erhielten Erika Kösterke (Fellerzeugnis), Jean Piere Desmadryl (Deutsche Widder, grau), Mark Kleusch (Weiße Neuseeländer), Wolfgang Köpke (Farbenzwerge weißgrannenfarbig-schwarz), Wilfried Seliger (Castor-Rex), Alois Pirkes (Angora, weiß) und Nadine Köpke (Farbenzwerge weißgrannenfarbig-schwarz). Ernst Schweres errang auf Russen, schwarz-weiß die Silberne Plakette des Zentralverbandes und die Zgm. Borgs auf Weiße Neuseeländer die Bronzene Plakette des Zentralverbandes Deutscher Kaninchenzüchter, während die Medaille des ZDK-Präsidenten an Hubert Küpper auf Widderzwerge, weiß RA, ging.
Der Rheinlandpokal wurde mit 966,5 Punkte vom Kreisverband Euskirchen gewonnen. Es folgten die KV Rheinberg, Kleve-Nord, Wesel-Ost und Wesel-West.
Landesmeisterinnen bei den Frauengruppen wurden Christel Engels, Erika Kösterke und Gertrud Giesen. In der Abteilung Fell erzielte die Frauengruppe des r 314 die beste Gesamtleistung, während in der Abteilung Angora der r 94 Marienheide erfolgreich war.
ZDK-Jugendmedaillen erhielten Daniel Bürling, Lutz Heiligenhaus, Tanja Straeten, Gianna Bauer, Daniel Smigay und Rosa Vallerie Ryppa. Auch die Landesverbandsehrenpreise für die Jugend sollten ein Ansporn für Anja Viebahn, Tim Rudolph, Zgm. Haperscheidt, Andre Lüttig, Zgm. Beckers und Malte Bodden sein, sich weiter zu engagieren. Die Landesverbandsmedaillen der Jugend gingen an die Zgm. Grohnert, Berrit Wolmerath, Daniel Coenen, Kyra Schnurbusch, Jennifer Lander, Anna Viebahn, Marina Mannesmann und Carolina Thönnes.
Der Tierbericht:
Eine große Streuung gab es in den 19 gemeldeten ZG Deutsche Riesen, grau. Die Bewertungen lagen zwischen 375,5 Pkt. und 386 Pkt. für die Spitzenzuchtgruppe von Mark Kleusch, Jülich. Sicherlich kann man den Standpunkt vertreten, dass der Standard die volle Punktzahl im Gewicht von 7 kg gebietet, doch sollten die „Könige“ unter den Kaninchenrassen durchaus über 8 kg liegen, denn ansonsten kann auch kaum die geforderte Körperlänge von 72 cm bei entsprechend breitem Rumpf erreicht werden. 4 Tiere errichten gar 9 kg und mehr. Bei solchen Tieren ist jedoch darauf zu achten, dass die Läufe entsprechend kräftig sind. Mit Abstand die besten Tiere zeigte der schon zuvor angesprochene Zuchtfreund Mark Kleusch. Seine Tiere erzielten die angesprochene Symbiose aus Gewicht, Körperform und Bau. Alle 4 Tiere in der ZG erhielten in Pos.2 eine 19 und hatten in Relation zu vielen anderen ZG auch noch sehr gute Felle. Im Übrigen scheint hier noch ein Schwachpunkt in der Rasse zu liegen. Vergleicht man Schauberichte von anderen Großschauen, liest man immer wieder, dass die Position 4, Kopf und Ohr, die Paradeposition sein soll. Von den hier vorgestellten Tieren erhielten doch nur 6 Tiere die volle Punktzahl. Die Deckfarbe und vor allem die Unterfarbe wusste jedoch zu überzeugen. Die nächstbesten ZG stellte August Schnurbusch, Oberhausen, mit 383,5 Pkt. und Albert Bajus, Erkelenz, mit 383 Pkt. Das Siegertier, war das einzige V-Tier und stand in der ZG des Landesmeisters. Die Häsin mit einem Gewicht von 9 kg, einer 19 in Körperbau und Form, einem 14er Fell und 15er Kopf und Ohr ließ keine Wünsche offen.
9 ZG und 2 Einzeltiere Deutsche Riesen, weiß, waren vom Niveau her zumindest in der Spitze ausgeglichener als die grauen. LM wurde wie schon im vergangnen Jahr Detlef Schumann, Mönchengladbach, mit 385,5 Pkt. Mit 384 Pkt. folgte eine ZG von Michael Kröll, Bedburg-Hau. Das Siegertier stellte Gerhard Jurkat, Wesseling-Berzdorf, mit 97 Pkt. Leider stand in der entsprechende ZG ein nb-Tier mit einer Kahlstelle. Ansonsten wäre es um den Landesmeister noch sehr eng geworden. Für die Positionen 2 und 3 gilt sinngemäß das Gleiche, was schon zu den grauen Riesen ausgeführt wurde. Durch die Differenzierung von Kopf und Ohr lassen sich natürlich die Eigenarten der unterschiedlichen Zuchtlinien besser hervorheben. In der Regel lagen die Bewertungen zwischen 14 und 14,5. Herausragend hier ein Rammler von Fritz Schaaf, der 15/15 erzielte.
Die überragende Qualität und Leistungsdichte der Deutschen Riesenschecken, schwarz-weiß, setzte sich auch in diesem Jahr fort. Immerhin 12 ZG und 10 Einzeltiere sorgten für ein Bild, das man nicht auf jeder Landesschau geboten bekommt. Das Gewicht der Tiere lag bei den meisten Zuchten bei etwa 7 kg. In Position 2 wurde recht selten die 19 vergeben. Kritikpunkte waren vorstehende Hüftknochen und breite Ohrenstellung. Die Felle konnten insbesondere in den Zuchten von Erich Waldeck, Detlef Kratzke und Frank Eisenmann überzeugen, während der amtierende Deutsche Meister Klaus-Peter Michel, Bergisch-Gladbach, den deutlich besten Rassewert zeigte und mit 385 Pkt. LM wurde. Punkgleich Zweiter wurde Erich Waldeck, Mülheim. Mit 384,5 Pkt. folgte Frank Eisenmann. Den Siegerrammler zeigte Hermann-Josef Straeten aus Wachtendonk mit 97 Pkt. und Detlef Kratzke hatte die Siegerhäsin, die 96,5 Pkt. erzielte.
4 Deutsche Riesenschecken, blau-weiß, wurden von Paul Fuchs, Essen, vorgestellt. Die ZG erzielte 377 Pkt. Im Vergleich zu den schwarzen Riesenschecken war wirklich nicht mehr drin. Die Kopfzeichnung war vielleicht noch die stärkste Position. Unbedingt muss auf die weiße Durchsetzung der Zeichnungsfarbe geachtet werden. Leider muss man in der Regel bei allen Punktscheckenrassen der blauen, brauen bzw. havannafarbigen Farbenschlägen gezielt darauf achten, dass in der Farbe die gleiche Konsequenz angelegt wird wie in den schwarzen Zuchten. Leider führt die Tatsache, dass der fehlende extreme Farbkontrast viele Züchter verleitet, hier Kompromisse zu machen, was mittelfristig fatal ist!
Mit 76 Rassevertretern entsprach die Beschickungszahl der DeutschenWidder, grau, exakt dem Vorjahresergebnis. Durch Matthias Roß, Düren, und Jean-Pierre Desmadryl, ebenfalls Düren, dominierten auch die gleichen Züchter wie im Vorjahr. Mit 387,5 Pkt. erzielte Matthias Roß das Spitzenergebnis. Die Siegerhäsin hatte Jean-Pierre Desmadryl mit 97 Pkt. Der Siegerrammler kam mit 97 Pkt. aus der Zucht von Rudolf Paschke, Essen. Er stellte ebenso wie Ralf Heiligenhaus mit jeweils 384 Pkt. feine ZG. In den Spitzenzuchten gab es kaum Bemängelungen. Fast alle Spitzentiere erhielten in Position 2 eine 19 und teilweise 15/15 in Kopf und Behang. Aufgrund der Fülle der in Position 6 zusammenfließenden Faktoren kann oftmals hier nur eine 9 vergeben werden bzw. bei den besten Tieren eine 9,5. Dieses positive Gesamtbild der Spitzenzuchtgruppen darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch einige Zuchten unter 380 Pkt. lagen. Teilweise konnte der wuchtige Rahmen mit einem Gewicht von deutlich unter 6 kg nicht ganz erreicht werden. Durchgängig können die Felle noch verbessert werden. Vielfach fehlte etwas Dichte. Auch wurden weiche Grannen bemängelt.
Wie schon im vergangenen Jahr war Christel Walter, Langenfeld, einzige Ausstellerin von 3 Deutsche Widder, schwarz-weiß. Bei einem Tier Ein Tier lie0 den Gesamtrahmen von Gewicht, Form und Kopf- und Behangstruktur vermissen. Das beste Tier erzielte 95,5 Pkt. und überzeugte in Fell und Zeichnung.
Deutsche Widder, gelb-weiß, zeigte Annette Krüger, Mülheim. Berücksichtigt man den geringen Verbreitungsgrad, ist das Bewertungsergebnis von 377,5 Pkt. mehr als akzeptabel. Zweifelsohne sind die Position 2 und 3 die Schwachpunkte. Bemerkungen wie „vorstehende Hüftknochen“, „vorne etwas schmal“, „weiche Grannen“ zeugen hiervon. Ein feiner Rammler zeigte den charakteristischen Widderkopf und den hufeisenförmig gewünschten Behang, hatte aber leider eine durchsetzte Decke. Dennoch erzielte er beachtenswerte 96 Pkt.
5 Meissner Widder, schwarz, von Bert Lummerzheim, Königswinter, bildeten den Auftakt der mittelgroßen Rassen. Bei dieser Rasse gibt es auch auf Großschauen noch sehr viel Mittelmaß, was auch für die vorgestellten Tiere zutraf. Größere Punktabzüge gab es schon in den Positionen 2 und 3. In Position 4, Kopf und Behang, muss sicherlich noch mehr auf den gebogenen Nasenrücken, der dem Profil des Widdertypen entspricht, geachtet werden. Mit 14,5 war die Silberung und Schattierung mehrfach sehr gut bewertet. Die Farbeinstufung lag zwischen 9 und 9,5 Pkt.
Noch „exotischer“ sind die Meissner Widder, blau. Andererseits muss man alle Achtung vor solchen Züchtern haben, die derartig seltene Rassen präsentieren. Sie sind es letztlich, die Schauen für die Öffentlichkeit durch Rassevielfältigkeit attraktiv machen und nicht der 30. Züchter einer ohnehin schon verbreiteten Rasse. Alfred Hunold aus Korschenbroich stellte 4 Tiere, die allesamt mit 94,5 bewertet wurden. Grundsätzlich gilt hier das zu den schwarzen Vettern gesagte. Allerdings kommt bei diesem Farbenschlag hinzu, dass bei 2 Tieren die schwache Silberung am Kopf und an den Läufen bemängelt wurde.
Wie im letzten Jahr zählten die Hellen Großsilber zu den am stärksten vertretenen Rassen auf dieser Schau. 147 Tiere konkurrierten um die Landesmeisterschaft, die schließlich Robert Inglis, Mönchengladbach, mit 386 Pkt. für sich entschied. Auch seine zweite ZG mit 385,5 Pkt. hätte noch den Titel bedeutet, sodass man von einer souveränen Leistung sprechen muss, zumal auch beide Siegertiere mit 97 Pkt. aus seiner Zucht kamen. Mit 384,5 Pkt. folgten ZG von Manfred Jonas, Mechernich, und Trude Roß, Düren (384 Pkt.). Auffallend häufig gab es auch gravierende Mängel in Position 2. „Etwas groß Wamme“, „loses Brustfell“, „vorstehende Hüftknochen“, „abfallende Hinterpartie“ waren nur einige Kritikpunkte, die auf Bewertungsurkunden standen. Diese Kritikpunkte waren beim LM nicht zu finden. 7 seiner 8 Tiere erhielten eine 19er Körperform und überwiegend auch eine 10 in der Unterfarbe. Bei den Fellen gab es bis auf wenige Ausnahmen kaum Ansatzpunkte zur Kritik, sodass neben der 13,5 auch oftmals die 14 stand. Silberung und Stich entsprach im Großen und Ganzen den Anforderungen, während in der Regel bei der Gleichmäßigkeit doch ein halber Punkt weniger vergeben wurde als in Position 4. Manchmal sah man noch Tiere mit etwas dunklen Ohren und Schnauzpartien.
Während vor drei Jahren noch 7 ZG Mecklenburger Schecken, schwarz-weiß, ein herrliches Bild boten, stellte in diesem Jahr lediglich noch Anja Spenrath, Jülich, eine ZG, die schließlich 382,5 Pkt. erreichte. Die Position 4 ist sicherlich noch verbesserungsfähig. Dies gilt sowohl für die breiten, gut ausgeprägt gewünschten Stirn- und Schnauzpartien als auch für die Ohrstruktur, die hinsichtlich der Länge der gedrungenen Körperform angepasst sein sollte. Bei einem Rassevertreter wurde eine hervorragende Zeichnung herausgestellt.
44 Großchinchilla bedeuteten einen leichten Rückgang gegenüber den letzten Jahren. Nur eine ZG lag unter 380 Pkt., so dass insgesamt von einem hohen Niveau gesprochen werden muss. Wie schon im letzten Jahr dominierten Wolfgang Vogt, Leichlingen, der mit 386 Pkt. LM wurde und Hubert Bürling, Mechernich, der mit seiner ZG 385,5 Pkt. erreichte und mit 97 Pkt. den Siegerrammler stellte. Dem am nächsten kam eine ZG von Josef Jaksch, Neuss, mit 383 Pkt. Größtes Problem bei den Großchinchilla scheinen die losen Brustfelle bei den Häsinnen zu sein. Entsprechende negative Kritiken gab es mehrfach. Im Großen und Ganzen sind Großchinchilla gute Fellträger, wenngleich es auch nicht alltäglich ist, dass wie beim LM in einer ZG 4 Tiere mit einer 14 sitzen. Die Deckfarben wurden in der Regel zwischen 14 und 14,5 bewertet und in der Zwischenfarbe gab es vereinzelt die 15. Auffallend der Größen- und Gewichtsrahmen der Tiere von Hubert Bürling. Alle 4 Tiere lagen deutlich über 5 kg.
8 Englische Widder, gelb, lassen darauf schließen, dass doch der Reiz an dieser Rasse durch die anzustrebende Reduzierung der Behanglänge nicht verloren gegangen zu sein scheint. Es wäre zu hoffen, dass die schon in den letzten Jahren aktive Zgm. Wellnitz aus Bonn doch etwas Unterstützung von den zweifellos noch vorhandenen anderen Züchtern bekommen würde. Englische Widder gehören nun einmal zur Dokumentation der reichen Palette der Kaninchenrassen! Nur einmal 18,5 in der Körperform machten den Schwachpunkt der Rasse deutlich. Die Behangbreiten und -längen wurden oftmals mit 14,5 bewertete. In Position 6 gab es Punktabzüge wegen melierter Decke und dunkler Durchsetzung.
Deutsche Großsilber, schwarz, machten in diesem Jahr keinen guten Gesamteindruck, weil in drei der vier gezeigten ZG je ein nb-Tier stand und dies noch von 3 verschiedenen Züchtern. Die Positionen 2 erschien schon recht gefestigt, während die Felle dichter werden sollten und auch die Gleichmäßigkeit der Silberung noch recht unterschiedlich war.
Deutsche Großsilber, blau, vertreten in 2 ZG und 4 Einzeltieren entsprachen etwa der Qualität der schwarzen. Leider waren auch hier 2 nb-Tiere zu sehen, sodass nur die ZG von Gerda Winkens „ins Ziel“ kam. Sie wurde mit 378 Pkt. LM. Positiv auffallend die Siegerhäsin von Roland Wagner mit 96,5 Pkt. Sie entsprach vom Typ und vom Rassewert her schon fast dem Idealbild.
Spätestens nach dieser Landesschau dürften die Burgunder den Durchbruch im Landesverband geschafft haben. Immerhin vier verschiedene Züchter stellten 20 Rassevertreter auf sehr hohem Niveau aus. Mit für diese Rasse stattlichen 385 Pkt. wurde Gerhard Larsen, Eschweiler, LM vor dem punktgleichen Hermann Schatzmüller, Bergisch-Gladbach. Vielfach wurde der charakteristische Rassetyp gezeigt. Viele Tiere hatten den gewünschten leicht gestreckten, gleichmäßig breiten Körper, den typischen länglichen Kopf und die für unsere Einheitstypen mit ca. 14 cm auffällig langen Ohren. Kommt dann noch eine gute Stellung hinzu, sind die insbesondere beim LM vergebenen 19 Pkt. in Position 2 und 15 in Position 4 durchaus gerechtfertigt. Auch die helle bzw. cremfarbig gewünschte Nasen-, Augen- und Kinnbackeneinfassung war sehr gut ausgeprägt, so dass in der Regel hier eine 14,5 vergeben wurde. Die Unterfarbe wurde zwischen 9,5 und 10 gewertet. 2 V-Tiere von Gerhard Larsen rundeten das sehr gute Gesamterscheinungsbild ab.
Mit 182 Rassevertretern in 43 ZG war die Beschickungszahl der Blauen Wiener gegenüber den letzten Jahr etwas rückläufig. Dennoch war hier die größte Konkurrenz der gesamten Schau aufgeboten. Die meisten ZG lagen zwischen 381 und 383 Pkt., so dass von einem durchaus hohen Niveau gesprochen werden kann. Dabei ragten die beiden ZG von Martin Horn, Dinslaken, mit 386,5 und 386 Pkt. deutlich heraus. Dem folgte eine ZG der Zgm. Kremer, Grevenbroich, (385,5 Pkt.). Hier stand auch die Siegerhäsin mit 97 Pkt. Feine ZG auch von Gino Luisi und Heinz Giesen. Das beste Tier bei den Blauen Wienern insgesamt stellte jedoch Michael vom Dorff, Kaarst, mit dem Siegerrammler, der 97,5 Pkt. erzielte. Für einen Rammler absolut ins Auge fallend, das 14,5er Fell. Im Übrigen war auch Position 3 das herausragende Merkmal des LM. In der ZG erhielten alle 4 Tiere eine 14. Dies darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass doch recht viele Tiere wegen etwas langer Granne und weichem Fell auch eine 13 erhielten. Mit nur 8 negativen Bemerkungen in Position 2 bei über 180 Tieren kann man mit der Gesamtleitung zufrieden sein. Positiv auffallend in Position 2 die beiden ZG von Gino Luisi. Alle 8 Tiere erzielten eine 19. Hochachtung bei einer ABCD-Bewertung! Kaum noch verbesserungsfähig ist die Position „Kopf und Ohren“. Viele Tiere zeigten die breiten runden Köpfe und gut aufgesetzte, „fleischige“ Ohren. Auch die Deckfarbe und Gleichmäßigkeit ließ mit einer Bewertung von 14 und 14,5 kaum Wünsche offen. Dies galt ebenfalls für die Unterfarbe.
In 4 ZG präsentierten sich 16 Blaugrauen Wiener mit einem Bewertungsdurchschnitt von 96,25 Pkt. Ein herausragendes Gesamtergebnis. Hierfür standen die Züchter Sascha Kisters, Düren, und die Zgm Viebahn/Wienand, Reichshof. Letztgenannte Zuchtfreunde wurden mit 386,5 Pkt. LM und stellten mit 97,5 Pkt. auch das Siegertier. Klar, dass es bei einer derartigen Bewertung kaum Ansatzpunkte zur Kritik gaben. In den letzten Jahren hat wohl auch auf ZDK-Ebene kaum eine Rasse so einen Aufschwung genommen. Die vorgestellte Klasse lässt mittlerweile manchen Wienerzüchter etablierter Farbenschläge vor Neid erblassen. Im Vergleich der beiden Aussteller lässt sich feststellen, dass diese Tiere des LM in der Position 3 besser bewertet wurden, während Sascha Kisters die bessere Position 4 hatte.
Schwarze Wiener erfreuen sich seit Jahren einem relativ konstanten Züchterkreis. Auch in diesem Jahr wurden wieder 6 ZG vorgestellt, die in Siegfried Horn, Dinslaken, ihren herausragenden Züchter sahen. Er wurde mit 385 Pkt. LM und stellte den Siegerrammler mit 96,5 Pkt. Auch die Tiere von Heinz-Josef Emmerichs, Meerbusch, konnten überzeugen. Während Position 2 nur recht selten Anlass zur Kritik gab, sah man doch im Fell recht häufig negative Bemerkungen, wie „weiche Granne“, „Ohren schwach behaart“ und „Fell etwas lang“. Kopf und Ohr konnten überzeugen, während die tiefschwarz und glänzend geforderte Decke in Vollendung kaum zu sehen war. Natürlich muss man hier auch zeitlich bedingte Einflüsse berücksichtigen. Die Unterfarbe war bei den meisten Tieren hervorragend.
Von den 13 gemeldeten ZG bei den Weißen Wienern fehlten leider der 2. Es gab eine breite Streuung. Die meisten ZG bewegten sich um 381 Pkt. Herausragend die Tiere von Hans Mertens, Hückelhoven, der mit 386 Pkt. LM wurde und mit 97 Pkt. das Siegertier stellte. Dem am nächsten kamen die Tiere von Walter Laprell, Heinsberg, mit 383 Pkt. Das schon im letzten Jahr angesprochene Problem in den Positionen 2 und 3 hielt unstrittig auch in diesem Jahr an. Tiere mit 3,5 Pkt. Abzug aus den Positionen 2 und 3 können auch bei größtenteils guten Bewertungen bei Position 4 und 5 keine Spitzenergebnisse erzielen. Herausragend in der ZG des LM waren die letztgenannten Positionen. Alle 4 Tiere erzielten zu Recht 15 in Position 4 und auch die Ohrstruktur war mit 3 mal 15 und einmal 14,5 nahezu ideal. Vor allem die gute Behaarung und Struktur der Ohren war gegenüber den anderen Zuchten auffällig.
Im Vergleich zu den vergangenen Jahren gab es bei den Grauen Wienern mit 89 Rassevertreten ein Rekordmeldeergebnis. Dass die Qualität stimmte, verdeutlicht die Tatsache, dass keine ZG unter 380 Pkt. ins Ziel kam. Sowohl die Körperformen als auch die Felle waren wesentlich besser als bei den Weißen Wienern und ohne 19er Körperform und sehr guten Fellbewertungen konnte man hier keine Spitzenzuchtgruppe bekommen. Kopf und Ohrstrukturen fügten sich vielfach ästhetisch in den Rassetyp ein, sodass auch hier die meisten Bewertungen bei 14,5 Pkt. lagen. In Position 4 ist das „Fehlerpotential“ bei der Deckfarbe so hoch, dass die Idealpunktzahl wohl unerreichbar ist. Bei der geforderten reinen dunkel blaugrauen Unterfarbe gibt es wohl kaum nennenswerte Probleme. LM wurde Herbert Kisters, Düren, mit 386 Pkt. Es folgten sehr gute ZG von Ralf Cüpper, Bergisch-Gladbach, mit 385,5 Pkt. und Heinz Rüdiger Schiffer, Mönchengladbach, 384,5 Pkt.. Mit 97 Pkt. stellte der LM auch den Siegerrammler, während die Siegerhäsin mit ebenfalls 97 Pkt. von Franz-Josef Temme, Heinsberg, kam. Die Häsin überzeugte voll in Körperform, Fell und Kopf und Ohr.
Die Zgm. Corall steht im Rheinland für die Rasse Weiße Hotot. Die Tiere konnten schon zuletzt auf der Landesleistungsschau voll überzeugen. Nunmehr erzielten die Zuchtgruppen 384 Pkt. und 381,5 Pkt. Den zwei negativen Bemerkungen zu Pos. 2 wegen abstehender Schenkel standen aber hervorragende Felle gegenüber, die immerhin 7 mal mit 14 bewertet wurden. Auch die Zeichnung gab keinerlei Ansatzpunkte zur Kritik, so dass der Rasse und letztlich auch dem Züchter nur zu wünschen bleibt, dass im Rheinland endlich ein zweiter oder dritter Aussteller hinzukommt. Im Übrigen wurde auf der Rasse mit 96,5 Pkt. auch ein Siegertier vergeben. Es war ein hochfeiner Rammler mit einer 19er Körperform und einer vorzüglichen Zeichnung.
Mit 112 Rassevertretern in 28 ZG hatten erstmals die Roten Neuseeländer den Weißen Neuseeländern mengenmäßig den Rang abgelaufen. Die ZG lagen dicht gedrängt zwischen 379,5 und 385,5 Pkt. Im vergangenen Jahr fiel bereits die relativ hohe nb-Zahl auf, die sich leider fortsetzte. So wurden Tiere für Augenfehler, weiße Abzeichen in der Decke und abnormales Gebiss ausgeschlossen. Hier sollten die Züchter doch eine gewissenhaftere Vorselektion vornehmen. Auch wenn es bei einigen Tieren hin und wieder negative Bemerkungen, wie „eckig“, „vorne schmal“, „Fell weich“, „Decke fleckig“ gab, konnten die meisten Tiere sowohl vom Typ als auch von der Farbe her gefallen. Dies galt natürlich in erster Linie den führenden ZG. Manfred Schulz, Köln, wurde mit 385,5 Pkt. LM vor Erwin Janas, Würselen, mit 385 Pkt. und der Zgm. Träger, Duisburg, mit ebenfalls 385 Pkt. Feine Tiere auch in den ZG von Thomas Irmich und Horst Fleschmann. Letzterer stellte mit 97,5 Pkt. den Siegerrammler. Das Tier hatte den idealen Rassewert mit 15/15/10. Die Siegerhäsin von der Zgm. Träger bestach in Form, Fell und Farbe.
Eine seit Jahren konstante Ausstellerzahl gibt es bei den Weißen Neuseeländern. 26 ZG und 2 Einzeltiere zeigten in der Gesamtheit wohl das höchste Niveau dieser Schau, denn immerhin 11 ZG erzielten 385 und mehr Punkte. Allen voran wurde die Zgm. Kubek aus Rees mit hervorragenden 387,5 Pkt. LM und stellte auch das Siegertier mit 97,5 Pkt. Damit wurde nicht zuletzt auch das hervorragende Ergebnis auf der Bundesschau in Stuttgart untermauert. Mit jeweils 387 Pkt. folgte die Zgm. Borgs und Mark Kleusch, der mit 97,5 Pkt. die Siegerhäsin stellt. Auf einem derartigen Niveau überwogen natürlich die positiven Merkmale. In Kopf und Ohr muss man fast schon eine 15/15 bekommen, um ganz vorne mitzusprechen. Die Entscheidung fällt meist im Fell, denn gelegentlich findet man noch Tiere mit weicher Granne. Besonders lobenswert und herauszuheben ist, dass wohl auch nicht zufällig auf Bewertungskarten von zwei Tieren, die mit 97,5 bewertet wurden, die sehr gute Stellung hervorgehoben wurde. Die Zeiten, in denen Weiße Neuseeländer flach auf dem Bewertungstisch lagen, müssen in absehbarer Zeit der Vergangenheit angehören Mit solchen Hilfestellungen sollten Preisrichter Standardforderungen herausstellen und für Züchter den Weg weisen..
Erstmals einigen Jahren wurden wieder Kalifornier, schwarz-weiß, von Franz-Josef Coenen und Daniel Coenen, Geilenkirchen ausgestellt. Jungzüchter Daniel Coenen zeigte für diese seltene und schwierige Rasse eine mit 384,5 Pkt. beachtenswerte ZG, in der alle Tiere mit 96 bzw. 96,5 Pkt. bewertet wurden. Überragend das „einstimmige“ Urteil der 4 Preisrichter in Position 2, das uneingeschränkt 19 Pkt. lautete. Auch die Felle, die doch öfter Kritikansätze bieten, wurden mit 2 mal 14 bewertet. Position 4 und 5 waren ebenfalls ansprechend. Die Farbintensität und die Abgrenzung zwischen Grundfarbe und Zeichnungsfarbe war jedoch noch verbesserungsfähig.
Wolfgang Wüst, Frechen, brachte 2 ZG Japaner. 382 und 381,5 Pkt. sind für diese schwierige Rasse ein sehr gutes Ergebnis, zumal die Siegerhäsin vorzügliche 97 Pkt. erreichte. In Anbetracht der Schwierigkeit der Zeichnung sollte der Zuchterfolg nur über Position 2 gehen. Dies wurde recht eindrucksvoll demonstriert, denn nur ein Tier erhielt wegen losem Brustfell einen größeren Punktabzug. Neben der Siegerhäsin fiel insbesondere ein hervorragender Jungrammler auf, der neben einer 19er Form auch ein 14er Fell hatte, was bei dieser Rasse sehr selten ist, denn häufig sind die Felle lang und lassen an Dichte vermissen. Insgesamt sahen die Preisrichter die Rumpfzeichnung etwas besser als die Kopfzeichnung. Die schwarzen und gelben Farbenfelder hoben sich kontrastreich voneinander ab. Ferner stimmte der Glanz, sodass keine Bewertung unter 9,5 lag.
Die Rheinischen Schecken wurden in 6 ZG und 3 Einzeltieren von immerhin 6 verschiedenen Züchtern gezeigt. Da keine ZG unter 380 Pkt. lag, muss man für diese wohl schwierigste Scheckenrasse von einer sehr guten Qualität sprechen. LM wurde Maria Thelen, Stolberg, mit 384,5 Pkt. vor Heinz-Josef Franken, Jüchen, mit 383,5 Pkt. In Position 2 zu beurteilende Körperfehler betrafen überwiegend den Beckenbereich. Die Felle wurden überwiegend mit 13,5 bewertet, obwohl eine 13,5 natürlich nicht erläuterungspflichtig ist, muss der Abzug in der Regel wegen fehlender Dichte wohl zu Recht in Kauf genommen werden. Wie bei allen Scheckenrassen ist auch bei den Rheinischen Schecken die Kopfzeichnung die dominante Position. Auch die Rumpfzeichnung wurde oftmals mit 14,5 Pkt. recht positiv und einheitlich gesehen. Dabei sollte man sich hin und wieder doch einmal fragen, wo 6 – 8 Flecke gesehen werden, denn wenn die Zeichnungsfarben schwarz und gelb zusammenhängen, gelten sie nun mal als eine Seitenflecke. Berücksichtigt man dann noch, dass die Verteilung stimmen sollte und zur Rumpfzeichnung auch noch der Aalstrich gehört, wird deutlich, wie schwierig es gerade in der Zucht der Rheinischen Schecken ist, das Idealbild zu erreichen.
Die Anzahl der Thüringer hatte mit 88 Tieren gegenüber den letzten Jahren doch deutlich abgenommen. Ausgehend von den vergebenen Punkten hatte auch die Klasse etwas gelitten, denn viele ZG dieser doch durchgezüchteten Rasse bewegten sich unter 382 Pkt. Herausragend lediglich die ZG von Richard Angenheister, der mit 385 Pkt. LM wurde. Es folgten mit 384,5 Pkt. bzw. 383 Pkt. ZG von Hans Günter Schneider, Mönchengladbach, und Wolfgang Ryppa, Gummersbach. Dass in keiner der genannten ZG ein Siegertier stand, unterstreicht die breite Streuung. Den Siegerrammler hatte Irmgard Schoemakers, Kleve, mit 97 Pkt., während die Siegerhäsin von Werner Arnold aus Leverkusen mit 96,5 Pkt. gestellt wurde. Auffallend, dass es bei allen Tieren nur 5 auf eine Kombination von 19/14 in Position 2 und 3 brachten, darunter das einzige V-Tier, nämlich der Siegerrammler. Wenn man berücksichtigt, dass aus Berichten von Bundesschauen oftmals hervorgeht, dass in Spitzenzuchten geradezu tolle Körperformen zu sehen sind, erstaunt diese breite Streuung. Die Deckfarbe wurde überwiegend mit 14 beurteilt, während für die Abzeichen in den meisten Fällen ein halber Punkt mehr vergeben wurde. Die kräftig gelb-rot bzw. an den dunkelfarbigen Körperstellen grau-blau geforderte Unterfarbe wurde sehr gut gezeigt. Die Tiere des LM hoben sich in der Ausgeglichenheit der ZG von der Konkurrenz ab. Des Weiteren erhielten alle Tiere eine 14,5 bei den Abzeichen und ein Rammler sogar eine 14,5 in Position 3.
Obwohl insgesamt 14 ZG Weißgrannen, schwarz, ausgestellt waren, gestaltete sich die Preisverteilung recht einseitig zugunsten der schon in den letzten Jahren erfolgreichen Zgm. Pulst aus Düsseldorf. Sie wurde mit 385,5 Pkt. LM und stellte auch beide Siegertiere. Auch die nächstfolgenden ZG mit 384 und 382,5 Pkt. kamen von der Zgm. Pulst. Erst mit recht deutlichem Abstand folgte mit 382 Pkt. Wenzel Zach aus Wiehl. Die Unterschiede in den verschiedenen Zuchten lagen klar auf der Hand. In erster Linie hatten die LM wesentlich bessere Körperformen aufzuweisen. Auch der Rassewert wurde sehr gut gezeigt.
Weißgrannen, blau, haben zwar nicht den Farbkontrast der schwarzen und deshalb vielleicht auch nicht den so großen Verbreitungsgrad. Dennoch standen 3 ZG in der Konkurrenz, wobei leider ein Tier wegen einer Kahlstelle am Hinterlauf nb machte. LM wurde Willi Pollack, Jüchen, mit 380 Pkt. Keines der 13 ausgestellten Tiere erhielt eine 19 in Position 2, wobei damit auch schon der Schwachpunkt genannt sein dürfte. Deckfarbe und Abzeichen wurden überwiegend mit 14/14 bewertet, während die Unterfarbe oftmals mit 10 hervorgehoben wurde.
Bei den Hasenkaninchen, rotbraun, gab es eine sehr breite Streuung in den 11 ZG. 3 ZG fielen schon durch nb-Tiere wegen abnormalem Geschlecht und weißer Büschel in der Decke aus. Neben mit 93,5 Pkt. bewerteter Tiere, bei denen natürlich die Mängelliste groß war, bis hin zu einem 98iger, war alles zu sehen. Die Unterschiede begannen schon im Gewichts- und Größenrahmen. Auffällig, dass in mehreren Zuchten nur knapp das Normalgewicht erreicht wurde und vielleicht deshalb auch die Tiere ausgefüttert werden mussten, was letztlich der Körperform abträglich sein dürfte, denn der Körper wird nun einmal langgestreckt, schnittig und hochgestellt, verlangt. Die LM-ZG von Horst Korte, Inden, erzielte 385,5 Pkt. Alle Tiere hatten ein 14er Fell und schon beim zitierten Siegertier kam eine 19,5 in Position 2 hinzu. Natürlich waren auch die restlichen Positionen „nicht von schlechten Eltern“, denn ansonsten wäre eine derartige Bewertung natürlich unmöglich gewesen. Feine Tiere auch in den ZG von Jörg Michel, Issum, und Dieter Pesch, Wipperfürth, die beide 384,5 Pkt. erreichten. Die für das Hasenkaninchen typischen Läufe wurden nahezu in Vollendung bei vielen Tieren gezeigt, so dass nicht selten die 15,0 vergeben wurde. Bei der Deckfarbe und Schattierung gab es hin und wieder Abstriche für leichte Durchsetzungen. Die Unterfarbe wurde durchgängig für sehr gut befunden.
Erstmals eröffneten seit Jahren Satin, havannafarbig, den Reigen der Satinkaninchen. Von den 3 gemeldeten ZG war leider nur eine komplett, sodass Wilhelm Vogel, Köln, mit 383 Pkt. LM wurde. Ein sehr schöner Rammler überzeugte durch Form, Fell und vorzüglicher Haarstruktur. Nicht eine negative Bemerkung unterstrich die Ausgeglichenheit der ZG.
Auch die Satin-Lux, gehören nicht gerade zu den verbreiteten Rassen. 3 Zuchtfreunde brachten 4 ZG und 2 Einzeltiere. Leider trübten 2 nb-Tiere wegen Kahlstelle am Hinterlauf bzw. Wammenansatz das ausgezeichnete Gesamtbild. Im Übrigen lagen die Bewertungen im Durchschnitt bei 96 Pkt. Bruno Lorkowski, Bergisch Land, wurde mit 385 Pkt. LM und stellte auch mit 96,5 Pkt. das Siegertier. Die Wertung der Körperform lag zwischen 18,5 und 19. Auch die Felle wussten zu gefallen, was insbesondere auch für den Satinfaktor in der erfolgreichen ZG galt.
Eine ZG Satin-Siam wurde von Sabine Thielen, Eitorf, ausgestellt. 380,5 Pkt. zeugen von einem guten Gesamteindruck.
Satin-Elfenbein RA, sind wohl die verbreitesten Satinkaninchen im Zentralverband. Aus diesem Grunde ist es auch nicht verwunderlich, dass hier die Qualität – zumindest in der Spitze – ganz hervorragend war. 21 ZG stellten sich dem Preisrichterurteil. Die Zgm. Traut, Alsdorf, wurde mit 386,5 Pkt. LM vor der Zgm. Brckers, Korschenbroich, 386 Pkt., und der Zgm. Borgs, Alsdorf, mit 385,5 Pkt. Der vorzügliche Rasserwert und hier insbesondere 4 mal 10 in Position 6 gaben letztlich den entscheidenden Vorsprung vor den beiden anderen Zuchten, die allerdings in Position 2 deutlich besser waren. Dies galt insbesondere für die Tiere der Zgm. Borgs (4 mal 19 ). Die beiden Siegertiere gingen an die Zgm. Fink aus Mönchengladbach mit 97 bzw. 97,5 Pkt. Die Siegerhäsin wurde durch eine 14,5 im Fell besonders positiv hervorgehoben. Insgesamt konnte man feststellen, dass in den Spitzenzuchten die dünnen, faltigen und schlecht behaarten Ohren der Vergangenheit angehören. Auch war der Satinfaktor stark gefestigt.
95 Alaska, vorgestellt in 24 ZG, zeigten bis auf wenige Ausnahmen ein sehr gutes Niveau, wenngleich man nicht von einem vorzüglichen Gesamtergebnis sprechen kann, weil immerhin 4 nb- und ob-Tiere das Gesamtergebnis trübten. Auch dürften zwei 97er Tiere für ein herausragendes Ergebnis etwas wenig sein. Dennoch gab es eine große Leistungsdichte, die in der Streuung der großen Preise zum Ausdruck kam. LM wurde Klemens Voßen, Simmerath, mit 386,5 Pkt. Feine ZG auch von Rudi Barthel, Krefeld, und Josef Gasper, Niederzier, mit je 385,5 Pkt. Die beiden Siegertiere stellten Klemens Voßen mit 97 Pkt. und die Jungzüchterin Caroline Thönnes mit 96,5 Pkt. Insbesondere in Körperform und Bau konnte ein Großteil der gezeigten Tiere voll überzeugen. In den Spitzenzuchtgruppen saßen in der Regel 3 Tiere, die eine 19 bekamen. In Position 3 erfolgten oft Punktabzüge für lange, wenig dichte und weiche Felle, so dass die Landesmeisterschaft nicht zuletzt über diese Position entschieden wurde. Immerhin bekamen 3 Tiere des Landesmeisters ein 14er Fell. Die kurzen, breiten und dicht am Körper angesetzten Köpfe waren teilweise standardgerecht und auch die Ohren wurden größtenteils offen getragen, waren sehr gut behaart und passten harmonisch zum Körper, so dass oftmals eine 15 vergeben wurde. Auch die Deckfarbe und die Gleichmäßigkeit wurde sehr gut gezeigt. Dies galt ebenso für die intensive dunkelblaue Unterfarbe.
Mit 18 ZG Havanna und 2 Einzeltieren wurde das Meldeergebnis der letzten Jahre noch leicht übertroffen. Niveau und Leistungsdichte sind offensichtlich gestiegen, denn immerhin 8 ZG bewegten sich zwischen 383 und 386,5 Pkt. Letzteres Ergebnis erzielte der oftmalige LM Friedhelm Schürman, Neukirchen-Vluyn. Er stellte auch mit 97 Pkt. die Siegerhäsin. Zwei feine ZG auch von Wilhelm Reßing, Rees, mit 385,5 und 384 Pkt. Der Siegerrammler kam aus dem Stall von Heinz-Josef Peters, Jüchen, und erzielt 97 Pkt. Die Position 2 wurde deutlich schlechter als bei den Alaska gesehen. Insbesondere bei Häsinnen wurde mehrfach loses Brustfell festgestellt. Andererseits war die Beurteilung der Felle positiv. In Bezug auf die Kombination der Positionen 2 und 3 zeichneten sich vor allem die Tiere des LM aus. 3 seiner Tiere erhielten hier 19/14. Einige Deckfarben waren etwas fleckig, was aber auf die Witterung zurückzuführen war. Auch gab es einige Abzüge für durchsetze Ohrenränder. Die Position 6 wurde durchgehend mit 9,5 und 10 bewertet.
Die Kleinrassen begannen mit leider nur 4 ZG Kleinschecken, schwarz-weiß. Das Fehlen bzw. die Aufgabe der Rasse durch den langjährigen Spitzenzüchter Franz Unali hat doch qualitative und quantitative Spuren hinterlassen. So wurde die Zgm. Pries, Grevenbroich, mit 383 Pkt. LM vor Walter Willems mit 382,5 Pkt. In Position 2 erzielten nur 2 Tiere eine 19 und diese Tiere standen nicht einmal in den ZG, die letztlich die meisten Punkte erzielten. Die Felle wurden häufig mit 13,5 bewertet. In der Kopfzeichnung waren größtenteils die exakten Schmetterlinge, nicht zu breiten Augenring, freistehenden Backenpunkte und sauber abgegrenzte Ohrenzeichnungen zu sehen, die allerdings nur zweimal mit 15 bewertet wurden. Die Rumpfzeichnung wurde von den Preisrichtern mit überwiegend 14,5 Pkt. sehr positiv gesehen. Farblich haben sowohl Kleinschecken als auch Riesenschecken gegenüber den Englischen Schecken weniger Probleme. Nur einmal mussten weiß durchsetzte Ohrenränder angemahnt werden.
Separator erfreuen sich im Rheinland immer größerer Beliebtheit. 10 ZG und 3 Einzeltiere wurden im Durchschnitt mit 95,5 bewertet. Das Siegertier stand in der ZG von Judith Pütz, Eschweiler, mit 96,5 Pkt. Ihre ZG erzielte die gleiche Punktzahl wie die der Landesmeisterin Ute Haake, Eschweiler. 383 Punkte wurden ferner noch von Gregor Heister, Zülpich, erreicht. Die Meisterschaft wurde über Pos. 2 entschieden. Insgesamt waren die Separator gute Fellträger. Auch die Position 4, Kopf und Ohr, wurde überwiegend mit 14,5 bis 15 bewertet.
24 ZG und 5 Einzeltiere Deutsche Kleinwidder, grau, waren größtenteils im Rassewert eine Wucht. Wenn dazu auch noch die Positionen 2 und 3 stimmen, ergeben sich Spitzenresultate wie die des LM Lutz Heiligenhaus, Voerde, (387,5 Pkt.). In fast gleichem Atemzug ist seine zweite ZG mit 386 Pkt., die von Rolf Arntzen, Xanten, mit 386 Pkt. und die mit Torsten Ohlerth, Zülpich mit 385 Pkt. zu nennen. Die schon zuvor positiv hervorgehobenen Zuchten von Lutz Heiligenhaus und Rolf Arntzen stellten auch die Siegertiere, wobei der Siegerrammler des Letztgenannten gar 97,5 Pkt. erzielte. Besonders erwähnenswert hier, dass der Rammler ein 14,5er Fell hatte! Die besten Körperformen hingegen zeigte Jungzüchter Heiligenhaus. Diese Ergebnisse dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es noch durchaus Zuchten gibt, die wenig Unterwolle zeigen bzw. die Felllänge beanstandet wurde. Wuchtige Widderköpfe mit breiten Schnauzpartien und vorzüglicher Stirnbreite waren ebenso häufig zu sehen wie schöne Kronenausbildungen und kräftige, hufeisenförmig getragene Behänge. 14,5 bis 15 Pkt. war letztlich das überwiegend zu Recht vergebene Prädikat. Zwangsläufig differenzierter wurde die Farbe gesehen. Was allerdings in den Position 2 und 3 verloren geht, kann gerade in dieser Rasse niemals in Position 6 aufgeholt werden!
Auf welcher Landesverbandsschau sieht man schon 28 Deutsche Kleinwidder, blau? Eine feine Rassedemonstration boten die immerhin 6 verschiedenen Aussteller. Natürlich können schon aufgrund des Verbreitungsgrades kaum Ergebnisse von deutlich über 380 Pkt. erwartet werden. Die Verbesserung in der Rasse ist jedoch nur möglich, wenn sich viele Idealisten, wie hier geschehen, zusammenfinden und das Potential einer Rasse auch darbieten. LM wurde Martin Rosskothen, Hilden, mit 379,5 Pkt. Das Siegertier stellte Siegfried Lipka mit 96,5 Pkt. Die Position 2, 3 und 6 sind zweifellos noch die Schwachpunkte dieses Farbenschlages. Positiv hier auffallend die Siegerhäsin, die sowohl eine 19 in Position 2 als auch eine 14 in Position 3 und eine 9,5 in der Farbe erzielte. Etliche Tiere sind noch eckig, haben abstehende Schenkel und lassen Felldichte vermissen. Kopf und Behang waren durchaus konkurrenzfähig im Vergleich zu anderen Farbenschlägen. Die farblichen Probleme sind jedoch noch vielschichtig. „Etwas meliert“ und „Decke durchsetzt“ waren die Kritikpunkte. Es gab hier aber auch durchaus positive Ansätze, so bei 3 Tieren von Siegfried Lipka, die in der Farbe beachtenswerte 9,5 Pkt. erzielten.
Leider wurde nur eine ZG Deutsche Kleinwidder, rot, gemeldet. Ein Tier fiel jedoch wegen „steilrückigem Becken“ aus der Bewertung. Das beste Tier von Wilhelm Frese, Wuppertal, erzielte 96 Pkt. Bei 2 Tieren wurden aufgehellte Blumenunterseiten kritisiert.
In bisher nie gekannter Anzahl wurden Deutsche Kleinwidder, grau-weiß, ausgestellt. Durch nicht weniger als 11 ZG und 5 Einzeltieren entstand eine dichte Konkurrenz, in nur eine ZG mit 379,5 Pkt. etwas abfiel. Mit 385 Pkt. wurde Klaus Pelzer, Simmerath, mit 385 Pkt. LM. Er stellte mit 97 Pkt. auch das Siegertier. Hervorzuheben ist, dass der Züchter auch in noch anderen sehr schönen ZG insgesamt 3 V-Tiere hatte und damit in der Rasse dominierte. Die Tiere waren eine Augenweide, was durch die Harmonie von Körperform und Bau/Kopfbildung und Behang sowie Zeichnung zum Tragen kam. Die Körperformen und auch die Felle haben sich in den Spitzenzuchten stark verbessert, so dass sie mit den einfarbigen Vettern absolut konkurrenzfähig sind. Natürlich gab es hin und wieder auch in den Position 2 und 3 eine der allseits bekannten Bemerkungen. Diese konnten aber allemal durch die Position 4 und 5 kompensiert werden. Erstaunlich, dass auch die Zeichnung vielfach schon stabilisiert ist. Nur wenige Tiere erhielten wegen fehlerhafter Flecken am Kopf bzw. an der Schulterpartie oder aufgrund von Flecken auf der Brust Abzüge.
Nach einem Durchhänger im vergangenen Jahr waren die Deutsche Kleinwidder, weiß RA, mit 13 ZG mengenmäßig und vor allem auch qualitativ auf höchstem Niveau zurückgekehrt. Nicht weniger als 3 ZG mit je 386 Pkt. von Renate Pesch, Wipperfürth, Daniel Bürling, Mechernich, und Helmut Görtzen, Rees, standen dem LM mit vorzüglichen 387,5 Pkt. nur wenig nach. Dieses Traumergebnis erzielte Ernst van Wickeren aus Kalkar. Bei diesen Punktzahlen fällt es wahrlich schwer, noch Differenzierungen festzustellen. Denn allein 15 der 17 genannte Tiere erzielten eine 15 in der Kopfbildung und 9 Tiere auch eine 15 im Behang. Auch die Positionen 2 und 3 waren wie aus einem Guss, wobei besonders positiv eine 97,5er Häsin mit einem 14,5er Fell in der ZG des LM herausstach. Andererseits zeigte Renate Pesch den Siegerrammler mit einer 19,5 in Position 2 und einem 14er Fell. Für wahr kein Zufallstreffer, denn die Züchterin zeigte bereits mit 97,5 Pkt. auch den besten Rammler auf der Landesherdbuchschau. Bei der wohl qualitativ besten vorgetragenen Rasse auf der gesamten Schau sollte man auch einmal auf ansatzweise vorgetragene Kritikpunkte in einem Pressebericht verzichten!
Bei den in 20 ZG und 4 Einzeltieren vorgestellten Kleinchinchilla ist dies leider nicht möglich. Hier bot sich immerhin eine Streuung von 9,5 Punkten in der Zuchtgruppenbewertung und das Spektrum der Einzeltierbewertung lag zwischen 93 und 97 Pkt. Durchgängig hervorragende Formen waren eigentlich in keiner Zucht stabilisiert. Punktabzüge für „etwas schmal“, „verjüngt“, „eckig“, „loses Brustfell“ und Vieles mehr waren keine Seltenheit. Die Forderung des Standards nach einem sehr dichten und vollgriffigen Fell wurde vielfach anerkannt. Herausragend hier die ZG von Bruno Hartung mit viermal 14. Das Zusammenspiel zwischen Deckfarbe und Schattierung in Kombination mit der Zwischen- und Unterfarbe macht jedoch den eigentlichen Reiz der Rasse aus. Position 4 wurde überwiegend mit 14 bewertet. Auffallend eine Bemerkung eines Preisrichters, die lautete: „wenig Schattierung“. Sind nicht wirklich die Kleinchin in den letzten Jahren in der Decke „gleichmäßig“ geworden und ist nicht die flockige Schattierung etwas verlorengegangen? Die von der Deck- und Unterfarbe scharf abgegrenzte Zwischenfarbe wurde vielfach in Perfektion gezeigt, so dass, ähnlich wie bei der Unterfarbe, häufig die Höchstpunktzahl vergeben wurde bzw. allenfalls 0,5 Pkt. abgezogen wurden. Die besten Tiere zeigte Bruno Hartung, Niederkassel. Er wurde mit 386 Pkt. LM vor Raimund Kasprzik, Overath, dessen Tiere im Übrigen alle in der Zwischen- und Unterfarbe die volle Punktzahl erhielten. Mit einem Punkt Abstand folge Manfred Braems, Kamp-Lintfort. Die Siegerhäsin stellte der LM, während der Siegerrammler mit 96,5 Pkt. von Horst Marcelli, Stolberg, kam.
Zugelegt haben auch die Deilenaar. 9 ZG gingen in die Konkurrenz, wobei immerhin 6 nb-Tiere die Hoffnungen in 5 ZG zunichte machten. In 5 Fällen lag der gleiche Ausschlussfehler vor: „Wamme“. Schade, denn hierdurch wurde das absolut ausgeglichene Gesamtleistungsbild getrübt. Sascha Herwartz, Simmerath, wurde mit 384 Pkt. LM vor Heinz Deckers aus Grevenbroich. Das beste Tier und damit den Sieger stellte Klaus Rehmann, Mülheim/Ruhr, mit 97 Pkt. Die erst 7 Monate alte Häsin bestach in den Positionen 2 und 3, wobei nur ganz wenige Deilenaar eine 19er Form bekamen. Bei der genannten Häsin wurde das gleichmäßig begrannte und mittellange Fell durch eine 14,5 hervorgehoben. In Deckfarbe und Schattierung spielen gem. Standardbeschreibung so viele Faktoren eine Rolle, dass 14,5 schon ein Spitzenergebnis ist. Ähnlich wie bei den Kleinchin war die Zwischenfarbe wie auch die Unterfarbe recht gut ausgeprägt, so dass in den Positionen 5 und 6 kaum nennenswerte Abstriche gemacht werden mussten.
22 ZG und 5 Einzeltiere Marburger Feh erzielten in diesem Jahr nicht ganz die Ergebnisse zurückliegender Landesschauen. Überragender Züchter war Klaus Stumm aus Erkelenz. Er wurde mit 384,5 Pkt. LM und stellte auch beide Siegertiere. Selbst seine zweite ZG, die mit 384 Pkt. bewertete wurde, hätte noch die Meisterschaft bedeutet. Dem am nächsten kam eine ZG von Florian Hardt aus Düren mit 383,5 Pkt. Der im Standard so untypisch beschriebene leicht gedrungene Rumpf mit feineren Gliedmaßen war so verbreitet nur in der Zucht von Klaus Stumm zu sehen. In vielen anderen ZG saßen neben der typischen Tieren auch Rassevertreter mit deutlichen Mängeln. Auch die Felldichte, die vollgriffig gewünscht ist, wurde nur mit Abstrichen gezeigt. In der Position 4, Kopf und Ohren, wurden hingegen in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt. Vielfach werden heute schon die Ohren offen, abgerundet und auch gut behaart gezeigt. Die Idealpunktzahl wurde hier viermal vergeben. Die in der Rassekaninchenzucht einmalige Deckfarbe wurde mit 14 bis 14,5 bewertet, wobei haarungsbedingte fleckige Decken kaum als Kritikpunkt genannt werden sollten.
Auch die Sachsengold zählen zu den Rassen, die im hiesigen Landesverband im Aufwind sind. 52 Rassevertreter stellten ein Rekordmeldeergebnis dar. Auffallend, dass in diesem Jahr der LM auf „nur“ 381 Pkt. vergeben worden ist. Wolfgang Nobis, Stolberg, sicherte sich den Meistertitel vor Christopher Bechtold, Bad Honnef, mit 380,5 Pkt. Das Siegertier stellte die Zgm. Ruland/Unger, Winden, mit 96,5 Pkt. Fast alle ZG lagen zwischen 379 und 380 Pkt., sodass kaum nennenswerte Unterschiede vorzufinden waren. Nur sehr selten wurde eine 19 in Position 2 vergeben. Auch die Felle wurden überwiegend mit 13,5 bewertet. Die Stärke der Rasse dürfte in Position 4 liegen. Vielfach zeigten die Tiere die breiten und dicht am Körper aufgesetzten Köpfe. Auch waren hervorragende Ohrstrukturen zu sehen. In der Regel lag die Bewertung bei 14,5. In der Deckfarbe und Unterfarbe gab es durch die Preisrichter wenig negative Bemerkungen.
Nachdem im vergangenen Jahr überhaupt keine Rhönkaninchen ausgestellt wurden, zeigte Jürgen Engelmann, Overath, eine ZG mit 380 Pkt. Die Tiere erzielten zwischen 94,5 und 95,5 Pkt. Herausragend, dass 3 Tiere eine 19 in der Position 2 bekamen. Hingegen wurden die etwas zu langen Felle kritisiert. Der Rassewert war in Ordnung.
Wie in den letzten Jahren konnte den Perlfeh im Rheinland ein deutlicher Aufwärtstrend in der Rasseverbreitung und auch in der Qualität bescheinigt werden. Um so mehr freut es dem Berichterstatter, dass die auch in den letzen Jahren im Rheinland führende Zgm. Billmann Deutscher Meister wurde. Dieser Erfolg wurde auch in diesem Jahr noch durch die LM mit 385,5 Pkt. abgerundet. Dass es auch noch andere Spitzenzuchten gibt, zeigt die Tatsache, dass beide Siegertiere an andere Züchter gingen, und zwar stellte Heinz Leclerq, Alsdorf, mit 97 Pkt. den Landessieger und die Jungzüchterin Jennifer Lander, Aachen, mit ebenfalls 97 Pkt. die Siegerhäsin. Die Felle waren zumeist hervorragend. Besonders herauszustellen war hier die Siegerhäsin, die zudem noch eine 19er Körperform erreichte. Position 2 stellte gleichzeitig wohl den Schwachpunkt der Rasse dar. Nicht selten kam es zu Punktabzügen bis zu 2,5 Pkt. Offensichtlich bereiten vorstehende Hüftknochen noch große Probleme. Kopf und Ohrstrukturen konnten sich jedoch sehen lassen. Die Deckfarbe und Perlung – das Rassemerkmal schlechthin – wurde zumindest in den Spitzenzuchtgruppen nahe vollendet gezeigt. Positiv auffallend, dass in keinem Falle die früher noch so häufig zu sehenden Bindenansätze beanstandet wurden. In Position 6 gab es mit 9,5 und 10 hervorragende Ergebnisse.
Leider waren die Kleinsilber schwarz nun zum zweite Male leicht rückläufig. Dennoch zählen sie mit 146 Tieren zu den beliebtesten Rassen. Auffallend, dass die ganz hohen Punktzahlen auf breiter Ebene in diesem Jahr nicht erreicht wurden. Dies kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass nur 2 V-Tiere vergeben wurden, beide aus der Zucht von Arnold Verweyen, Xanten, der mit 386 Pkt. LM wurde und auch die zweitbeste ZG mit 385,5 Pkt. stellte, gefolgt von Dietrich Janßen, Bedburg-Hau, ebenfalls 385, 5 Pkt. Die Siegerhäsin stellte Dieter Riemann, Wuppertal, mit 96,5 Pkt. Dass in den Spitzenzuchten fast ausschließlich sehr gute Formen gezeigt wurden und auch die Fellstrukturen oft zu einer 14 führten, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch schmale Tiere ausgestellt waren und bei Häsinnen loses Brustfell beanstandet wurde. Nach Durchsicht der Bewertungsergebnisse mußte man feststellen, dass letztlich die „Spreu vom Weizen“ fast ausschließlich in den Positionen 2 und 3 getrennt wurde. Die Position 4, 5 und 6, die die Silberung, Gleichmäßigkeit und Unterfarbe betreffen, waren auch in den Zuchten, die sich nicht an die Spitze setzten konnten, durchweg sehr ansprechend.
Eine erstaunlich reichhaltige Konkurrenz mit 13 ZG und 2 Einzeltieren gab es bei den Kleinsilber, blau. Der Bewertungsdurchschnitt lag etwas unter den Kleinsilber schwarz. In erster Linie war dies darauf zurückzuführen, dass die Positionen 2 und 3 auch in den führenden Zuchten etwas schlechter gesehen wurde, wenngleich der Rassewert ähnlich war. Festzustellen war, dass lediglich 3 der 54 Rassevertreter in Position 2 und 3 mit 19/14 begannen, sodass von daher nicht die Basis für V-Tier zustande kam. Das Siegertier stellte Judith Pütz, Eschweiler, mit 95,5 Pkt. LM wurde wie schon mehrfach in den zurückliegenden Jahren Werner Walpulski, Übach-Palenberg. Mit 484,5 Pkt. lag er vor der Zgm. Becks, Oberhausen, mit 383 Pkt. und Karl Emilius, Voerde, mit 383 Pkt.
Kleinsilber, braun, boomten auch in den letzten Jahren. In den 17 vorgestellten ZG gab es mit 9,5 Pkt. allerdings eine große Streuung. Souverän in der Rasse war Benno Zimmermann, Leichlingen, mit 384,5 Pkt. Seine 2. ZG mit 382,5 Pkt. zählte ebenfalls zur Spitzenklasse. Schöne Tiere auch von Josef Fröschen, Baesweiler, mit 383,5 Pkt. Leider auch hier kein V-Tier, so dass beide Siegertiere mit 96,5 Pkt. an Benno Zimmerman gingen. Der LM und Sieger stellte sicherlich die besten Tiere in Bezug auf Körperform und -bau. Besonders die vorzüglichen Typen mit ausgeprägten Köpfen und guten Ohrstrukturen waren eine Augenweide. In der Silberung und Gleichmäßigkeit gab es, wie schon bei allen anderen Silberrassen, nur schon geringfügige Abweichungen. So wurde bei einigen Tieren die etwas helle Brust bzw. helle Vorderläufe kritisiert. Nicht nur für den Berichterstatter auffallend und nicht ganz nachvollziehbar war, dass es bei fast 300 bewerteten Kleinsilber schwarz, blau und braun nicht ein Tier mit einer 15er Deckfarbe bzw. 15er Silberung gab! Dies sollte sich aber im folgenden Farbenschlag ändern.
Karl-Heinz Honecker, Kalkar, und Andres Maaßen, Kreuzau, stellten 22 Kleinsilber, havanna. Karl-Heinz Honecker wurde mit 383 Pkt. LM und stellte auch mit 96,5 Pkt. das Siegertier. Vorzüglich in der ZG des LM, dass 3 Tiere eine 19er Form bekamen. Ebenfalls auffallend im Vergleich zu den bisher beschriebenen Kleinsilberrassen, hoben die Preisrichter 2 Tiere mit einer 15er Deckfarbe hervor.
Standen vor 3 Jahren noch 7 ZG Kleinsilber, gelb, waren es in diesem Jahr stattliche 23. Dass unter dieser Vielzahl von Tieren allerdings kein V-Tier dabei war, spricht eine deutliche Sprache. Auch die Tatsache, dass eine so alte durchgezüchtete Rasse nur 5 mal die Preisrichter veranlassten, in der Kombination Körperform/Bau und Fell 19/14 zu geben, machte deutlich, dass keine all zu hohen Punktzahlen herauskommen konnten. So wurde Marco Haase, Solingen, mit 385 Pkt. LM, ohne ein Tier mit einer 19 in Position 2. Sie waren allerdings ganz hervorragend in der Silberung. Die Gleichmäßigkeit wurde ebenfalls hervorragend mit 4 mal 14,5 bewertet. Auch die Unterfarbe entsprach den Standardvorgaben. Mit 384,5 Pkt. folgte eine ZG von Leo Kresmer, Dinslaken, in der auch der Siegerrammler stand. Die Tiere waren formlich besser, was insbesondere für den Siegerrammler galt. Eine weitere feine ZG von Robert Viehs stand mit 384 Pkt. auf ähnlichem Niveau. Die Siegerhäsin zeigte die Zgm. Friedrichs, eine feine Rassevertreterin mit hervorragender Körperform, sehr gutem Fell und vorzüglicher Unterfarbe. Im Übrigen waren die Tiere der Zgm. Friedrichs alle hervorragende Fellträger.
52 Kleinsilber, hell, rundeten das Bild der Kleinsilberkaninchen ab. LM wurde die Zgm. Janßen, Goch, mit 384,5 Pkt. Die beiden nächstbesten ZG kamen von Ursula Görtzen, Rees, die in den letzten Jahren in dieser Rasse dominiert hatte. Sie erzielte 384 und 383 Pkt. In einer der ZG stand auch mit 97 Pkt. das Siegertier. Beide Zuchten ließen kaum Wünsche offen. Insbesondere das Siegertier überragte mit 19/14/15 in den Positionen 2,3, und 4. Im Übrigen waren die Tiere der beiden Genannten bis auf geringe Nuancen in allen Positionen gleich. Zum Teil waren hervorragende Deckfarben mit glänzendem Stich zu sehen, so dass mehrfach die 15 vergeben wurde. Die Gleichmäßigkeit wurde mit 14 bzw. 14,5 bewertet. Ähnlich wie bei den hellen Großsilbern treten gelegentlich im Ohr- und Kopfbereich dunklere Partien hervor. Die Unterfarbe war bei vielen Tieren ganz hervorragend. Nur wenige waren etwas aufgehellt.
Zum ersten Mal stellten gleich 3 verschiedene Züchter Englische Schecken, dreifarbig, aus. Die Wertung lag zwischen 93,5 und 96 Pkt. LM wurde Josef Ervens mit 383 Pkt. Für diese jüngste Scheckenrasse ein sehr gutes Ergebnis, wenngleich sie im Vergleich zu den etablierten Farbenschlägen doch noch qualitativ zulegen muss. Körperform, Fell und Kopfzeichnung konnten gefallen. Lediglich 2 mal gab es Abstriche für unreine Ohransätze. Die Seitenzeichnung konnte überwiegend gefallen. Zwar stand die Rumpfzeichnung noch nicht ganz in der gewünschten Schablone und auch war die Zeichnung teilweise etwas grob bzw. leicht. Die Preisrichter bewiesen jedoch das notwendige Fingerspitzengefühl. Farblich konnten einige Tiere bereits sehr gut gefallen, so dass mehrfach die 10 vergeben werden konnte.
Englische Schecken, schwarz-weiß, sind im Rheinland seit Jahren mit großer Leistungsdichte recht stark vertreten. 10 ZG sahen ihren Meister in Josef Kivilip, Grevenbroich. Er stellte 2 ZG von 385,5 Pkt. In einer dieser ZG saß auch das Siegertier. Mit 385 Pkt. folgte Josef Ervens. Körperformen wurden überwiegend mit 18,5 und 19 gewertet, wenngleich auch bei einigen Tieren die Forderung nach runderen Becken erhoben wurden. Die Fellqualität wurde recht kritisch gesehen. Nur recht wenige Tiere erhielten eine 14, wobei dem Fell natürlich als Träger der Zeichnung ganz besondere Bedeutung bei den Schecken zukommt. Die Kopfzeichnung war in vielen Zuchten hervorragend und wurde zu Recht oftmals mit 15 bewertet. In der Seitenzeichnung waren einige etwas grobe Seiten zu sehen, woran wir uns aber gewöhnen sollten, weil die Zucht mit einfarbigen Tieren gewünscht wird. Die Farbe wurde ausnahmslos mit 9,5 und 10 bewertet.
Helmut Bartgens, Stolberg, zeigte 2 ZG Englische Schecken, blau-weiß. Die absolut ausgewogene ZG ohne nennenswerte Kritikpunkte führten zu 384,5 und 383,5 Pkt. Vor allem konnte das Fell, die Kopfzeichnung und die Farbe gefallen.
Mit den Englischen Schecken, thüringer-weiß, wurde auch der 4. zugelassene Farbenschlag bei den Englischen Schecken ausgestellt. Die ZG der Zgm. Träger, Duisburg, erreichte 382,5 Pkt. Ferner konnte mit 96,5 Pkt. ein Siegertier vergeben werden. 2 Tiere bestachen in der Kombination Form/Fell. Auch die Kopfzeichnung war in Ordnung. Die Seiten waren sehr fein gepunktet und zum Teil etwas aufgelockert. Die Farbe konnte überzeugen.
Die Zgm. Pantke, Eschweiler, stellte 2 ZG Holländer, grau-weiß. Leider machte ein Rammler wegen Wamme nb. Die Stärken der Tiere lagen eindeutig im Rassewert. Lediglich der Siegerrammler erhielt eine 19 in Position 2. Auch die Felle hätten dichter sein können. Hervorragend die Kopfzeichnung und auch die Rupfzeichnung war „nicht von schlechten Eltern“. Ein Tier erhielt sogar in beiden Positionen die volle Punktzahl.
Holländer, schwarz-weiß, sind seit Jahren eine Domäne von Angelika Erlenbruch, Essen. Wie schon in den zurückliegenden Jahren wurde sie in diesem Jahr wieder souverän mit 385,5 Pkt. LM in einer Konkurrenz von 12 ZG. Auch die Tiere von Georg Orth, Brühl, konnten mit 383,5 Pkt. sehr gefallen. Herausragend war hier die Siegerhäsin mit 97 Pkt. Dem folgte eine ZG von Anna-Lena Hütter, Oberhausen, mit 383 Pkt. Positiv fiel hier ein Altrammler mit einer 19,5 in Position 2 auf. Die Felle sind allgemein verbesserungsbedürftig – nicht so bei der Meisterin -. Sie hatte eindeutig die besten Tiere in Position 2 und 3. In einigen Zuchten gab es Punktabzüge für ungleiche Backeneinfassungen, leichte Genickzacken, ungleiche Manschetten etc., Fehler, die in einer so schwierigen Rasse normal sind. Die Farbe wurde mit 9,5 bzw. 10 hervorragend gesehen.
3 ZG Holländer, havanna-weiß: Theo Herweg, Leverkusen, der im vergangenen Jahr erstmals nach vielen Jahren alleiniger Aussteller der Rasse war, fand nunmehr in Gisela Busch, Solingen, eine neue „Mitstreiterin“. Die 3 ZG erzielten zwischen 379,5 und 382,5 Pkt. für den LM, Theo Herweg. Positiv auffallend in der LM-ZG war, dass 2 Tiere den gewünschten kurz gedrungenen Körper mit entsprechendem Kopf zeigten und auch in der Position 3 hervorragend waren. Hier stimmte auch die Kopf- und Rumpfzeichnung. Lediglich bei einem Tier wurde sattere Farbe erwünscht.
Stattliche 8 ZG der Holländer, japanerfarbig-weiß, verdeutlichen, dass es unter den Kaninchenzüchtern nicht unbedingt nur „Punktejäger“ gibt. Diese doch sehr schwierige Rasse hat einen festen Anhängerkreis und um so schöner ist es, dass in diesem Jahr die Zgm. Roß, Düren, mit einer geradezu sensationellen Punktzahl von 386 Pkt. LM wurde und das Siegertier stellte. Auch die Tiere der Zgm. Käfer, Simmerath, konnten mit 383,5 Pkt. sehr gut gefallen. Die Stärke der siegreichen ZG lag eindeutig in den Positionen, die auch für jede Zeichnungsrasse die Basis sein sollte, nämlich Köperform, Bau und Fell. 2 Tiere mit 19/14 und 1 Tier sogar mit 19/14,5 waren die Grundlage für die exzellente Gesamtbewertung. Bei den japanerfarbigen Holländern kommt neben dem eigentlichen Zeichnungsproblem noch in Position 6 die für die Rasse markante Farbverteilung als zusätzliche Schwierigkeit hinzu. Viele Tiere zeigten die gewünschte unregelmäßige schwarz-gelbe Verteilung. Im Übrigen gab es natürlich hin und wieder für die schon bei anderen Farbenschlägen beschriebene Fehlerquellen.
Bei den 96 Lohkaninchen, schwarz, gab es eine sehr breite Streuung und dies letztlich in allen Positionen. Schon das Gewicht bereitet offensichtlich in manchen Zuchten Probleme. Auch in Position 2 waren zum Teil verjüngte Körperformen und abfallende Hinterpartien zu sehen. Die besten Körperformen zeigte Werner Radde, Remscheid. In seiner ZG von 385,5 Pkt. saß auch mit 96,5 Pkt. der Siegerrammler. Der überragende Züchter in diesem Jahr war Christoph Schumacher, Langerwehe. Er wurde mit 386 Pkt. LM und auch eine zweite ZG mit 385,5 Pkt. war vom Feinsten. Hier stand die Siegerhäsin mit 97,5 Pkt. Auffallend in dieser ZG die exzellente Rumpfzeichnung (4 mal 15). Sehr schöne Tiere auch von Anton van de Winkel, Geilenkirchen, und Jungzüchter Sebastian Willems, Simmerath, mit je 384 Pkt. In der Gesamtbetrachtung muss man feststellen, dass die Rassemerkmale das große Plus dieser Rasse waren.
Etwas schwächer präsentierten sich 37 Lohkaninchen, braun. Nur 3 mal 19 in Position 2 konnte keine Grundlage für sehr hohe Bewertungen sein. Die Felle wurden jedoch sehr gut mit gleichmäßiger Begrannung gezeigt. Dies galt insbesondere für die Tiere des LM Tobias Schürmann, Wesel. Die 8 vorgestellten Tiere erzielten 7 mal 14 in Position 2. Punktgleich auf den 2. Platz kam Willi Müller, Mühlheim, mit 382,5 Pkt. Das Siegertier stellte hingegen Rolf Schumacher, Langerwehe, mit 96,5 Pkt. Das Tier hatte eine hervorragende Körperform, eine vorzügliche Rumpfzeichnung und satte Farbe. Leider stand in der ZG wegen eines weißen Büschels ein nb-Tier. Ansonsten wäre sicherlich ein hervorragendes Zuchtgruppenergebnis zustande gekommen. Farblich schneiden die Braunloh in der Regel etwas schlechter ab als die Schwarzloh. Einerseits werden des öfteren weiße Durchsetzungen beanstandet, andererseits kann dies aber auch nur ein reines visuelles Problem sein, weil der Kontrast zwischen Deckfarbe und Zeichnung einfach nicht so ausgeprägt sein kann, wie bei den schwarzen Tieren.
Die 43 Schwarzgrannen waren farblich recht unterschiedlich. Bei den hellen Tieren war zwangsläufig die dunkel gespitzte Granne wesentlich weniger zu sehen als bei den etwas dunkler schattierten Tieren. Entscheidend kommt es jedoch auf die Gleichmäßigkeit an, dass also Kopf und Ohren so schattiert sind wie der Rumpf. Die Bewertung lag zwischen 14 und 14,5. In Position 2 gab es relativ häufig Beanstandungen wegen losem Brustfell. Die Felle waren in den meisten Zuchten exzellent. Insbesondere galt dies für die beiden Spitzenzuchten der Zgm. Kremer, Mönchengladbach, und Beckers, Korschenbroich. Die Zgm. Kremer wurde mit 386,5 Pkt. LM vor der Zgm. Beckers mit 385,5 Pkt. In der Meisterzuchtgruppe saß sogar ein Rammler mit einer 14,5 in Position 3. Während die Köpfe größtenteils vorzüglich waren, gab es gelegentlich breite Ohrenstellungen bzw. faltige getragene Ohren. Hier besteht in Position 4 noch Potential.
Einen starken mengenmäßigen Einbruch gab es bei den Russen, schwarz-weiß. Es wurden nur 4 ZG gezeigt, wobei in 2 ZG noch je ein Tier fehlte, so dass nur 2 ZG in die Wertung kamen. Auch in der ZG des LM saß kein Tier mit einer 19 in Position 2, womit schon der Schwachpunkt der Rassevertreter genannt sein dürfte. Die Kritikpunkte betrafen vor allem eckige Hinterpartien, während Kopf- und Ohrstrukturen ordentlich gezeigt wurden. Diese Beanstandung in Position 2 gab es nicht in der ZG des LM Ernst Schweers, Wesel. Vor allem die verhältnismäßig kurz gewünschten dichten Felle wurden vorzüglich gezeigt (4 mal 14). Auch die gewünschte scharfe Abgrenzung der Maske und der Ohrenränder wurde hier in Vollendung gezeigt. Wenn dann auch noch die Rumpfzeichnung 4 mal 14,5 bewertet wird und die Grundfarbe in einem leuchtenden reinen Weiß ohne Anflug gezeigt wird, können durchaus auch bei einer so schwierigen Rasse Punktzahlen von 387 herauskommen!
Kastanienbraune Lothringer sollten nach Anerkennung im Jahre 2002 noch zulegen! Nur eine ZG von Sascha Miegel, Wuppertal, war doch etwas wenig, um die Rasse zu stabilisieren. Probleme in Position 2 wurden durch recht ansprechende Felle ausgeglichen. Nur bei einem Tier wurde eine durchsetzte Decke sowie eine blasse Zwischenfarbe angemahnt, so dass letztlich der Gesamteindruck stimmte. Das Gesamtergebnis für Sascha Miegel lautete 378 Pkt.
30 ZG Zwergwidder, grau, eröffneten den Reigen der immer beliebter werdenden Zwergwidder. Aufgrund der Tatsache, dass nur eine ZG unter 380 Pkt. lag, konnte man von einem sehr guten Gesamteindruck der Rasse sprechen, der allenfalls durch 4 nb-Tiere etwas getrübt wurde. Die meisten Tiere lagen am oberen Gewichtslimit, was wohl aufgrund des zwangsläufig gegebenen Größenrahmens auch kaum Problem mit der Behanglänge aufkommen ließ. Zwangläufig ging dies aber etwas zu Lasten der Position 2, denn hier wird der kurze gedrungene, breitschultrige Bau verlangt. Die kleinrahmigsten Tiere in einer Gewichtsspanne zwischen 1 700 und 1 800 Gramm, die zudem noch alle 19 in Position 2 bekamen, zeigte Berit Wolmerath aus Grevenbroich. Die ZG erzielte 384,5 Pkt. Hier reichte allerdings die Fellqualität nicht ganz aus, um an die führenden zwei ZG von Horst Raasch, Mülheim, heranzukommen. Er wurde mit 386 Pkt. LM und stellte die Siegerhäsin. Auch seine Tiere erhielten eine 19 in Position 2 und mehrfach 14 in Position 3. Dies ist keinesfalls bei Zwergwiddern alltäglich. Oft sieht man nämlich dünne und lange Felle. Herausragend die ausgeprägten Widderköpfe. Sehr oft wurde hier die volle Punktzahl gegeben. Nicht weniger als 18 Tiere erreichten auch die Kombination 15/15 in Kopf und Behang. Sehr schöne ZG kamen auch von Andre Lüttig, Solingen, 385 Pkt. und Karin Kisters, Düren, 384,5 Pkt. Den Siegerrammler stellte Andre Lüttig mit 97 Pkt.
Stattliche 20 ZG Zwergwidder, schwarz, standen auf gleichem Niveau wie die grauen. LM wurde Werner Morsnowski, Willich, mit 385 Pkt. vor dem punktgleichen Johannes Bongartz, Tönisvorst. Eine zweite ZG des Vorgenannten erzielte ebenso beachtenswerte 384,5 Pkt. wie auch Walter Mebus, Remscheid. Die Siegertiere kamen aus der Zucht von Johannes Bongartz und der Zgm. Fink, Mönchengladbach. In Pos. 2 wurden zum Teil eckige Hinterpartien bemängelt. Die Fellqualität war etwas schlechter gegenüber der der grauen Zwergwiddern. Die Kopfbildung und der Behang wurde vielfach wieder vorzüglich gezeigt, wenngleich die Kombination 15/15 bei den schwarzen nur 6 mal vorkam. In der Farbe schlichen sich hingegen für Rostanflug und weiße Durchsetzungen einige Fehler ein.
Für 12 Zwergwidder, blau, gab es erfreulicherweise nur bei einem Tier eine Kritik in Position 2. Die Felle wurden hingegen kritisch gesehen. „Wenig Dichte“ und „etwas lang“ führten zu Punktabzügen von bis zu 2,5 Pkt. Die Köpfe wurden sehr gut gesehen und häufig mit 15 bewertet. Im Behang hätten insbesondere die Kronen etwas ausgeprägt sein können. Positiv auffallend waren hier 2 Tiere mit 15/15 in Kopfbildung und Behang, die in der ZG der Landesmeisterin standen. Bis auf ein Tier mit weißer Durchsetzung erhielten alle Tiere eine 9 in der Farbe. Die besten Tiere hatte Sandra Feifer, Uedem, mit 381 Pkt.
Mit 6 ZG kamen die Zwergwidder perlfeh wie Phönix aus der Asche, denn in den letzten Jahren wurde nur einmal eine ZG vorgestellt. 18,5/13,5 war die gängige Bewertung in den Positionen 2 und 3. Auch bei diesem Farbenschlag wurde die Kopfbildung besser gesehen als der Behang. Bei einigen Tieren „schwebte“ dieser noch. Positiv auffallend hier ein Altrammler von Rolf Arntzen mit einer Bewertung von 19/15/14 in den Positionen 2, 3 und 4. Im Übrigen hatte der Züchter einen 2. Rammler, der auch in Position 2 und 3 vom Feinsten war. Mit den ausgeglichensten Tieren wurde Ingrid Lummerzheim, Königswinter, mit 381,5 Pkt. Landesmeisterin.
Stattliche 7 ZG Zwergwidder, thüringer, lagen in der Leistungsdichte nahe beisammen. LM wurde mit 383 Pkt. die Zgm. De Marco, Schleiden, vor Karl-Heinz Schmelter, Wuppertal, mit 382 Pkt. In der LM-ZG saßen eindeutig die besten Tiere in den Positionen 2 und 3. Besonders positiv viel der Siegerrammler mit 97 Pkt. auf. Andererseits zeigte Karl-Heinz Schmelter immerhin 2 Tiere mit 15/15 in der Kopfbildung und Behang. Die Thüringerzeichnung wurde von den ausgestellten Tieren größtenteils sehr gut gezeigt.
3 ZG Zwergwidder, rot, hatten ihren klaren Meister in Reiner Küll, Wuppertal, mit 382,5 Pkt., der ebenfalls einen Sieger mit 96 Pkt. stellte. Nur je ein Tier mit einer 19 in Position 2 und 14 in Position 3 machte deutlich, wo der züchterische Hebel angesetzt werden muss. Die Positionen 4 und 5 wussten zu gefallen, während es in der Farbe Hinweise auf weiße Durchsetzungen und Anflug gab.
Die 4 ZG Zwergwidder, gelb, waren qualitativ wohl die schwächste Zwergwidderrasse. LM wurde mit 376 Pkt. Susanne Illiger, Moers. „Grätige Rückenlinien“, „eckiger Bau“ und „hinten runder“ waren nur einige der Kritikpunkte in Position 2. Ähnlich schwach wurden auch die Felle gesehen, so dass trotz eines ordentlichen Rassewertes keine besseren Resultate zustande kommen konnten. Vom Gesamteindruck stellte Werner Niewald die besten Tiere, hatte jedoch leider wegen Übergewicht ein nb-Tier, so dass die ZG nicht in die Wertung kam. Er zeigte mit 95 Pkt. das beste Tier, dass auch eine19 in Position 2 hatte.
Ohne nennenswerte Kritikpunkte waren die 4 ausgestellten Zwergwidder rhönfarbig von der Zgm. Grahl, Duisburg. Die Tiere erzielten 378,5 Pkt. Positiv auffallend war die sehr gute Zeichnung.
Bei den Zwergwiddern, grau-weiß, gab es in Maria Willems, Simmerath, eine überragende Ausstellerin mit 2 ZG von 384 und 383,5 Pkt. Beachtlich war insbesondere der Siegerrammler mit 97 Pkt. Immerhin erhielten 6 der 8 ausgestellten Tiere eine 19 in Position 2 und immerhin auch 2 Tiere die Maximalpunktzahl in Verbindung der Positionen 4 und 5. Schwachpunkt des Farbenschlages war eindeutig Position 3, während die Mantelzeichnungen positive Urteile der Preisrichter fanden.
Zwergwidder, schwarz-weiß, wurden erstmals seit Jahren ausgestellt und dies in 3 absolut ausgeglichenen ZG in feinster Qualität. LM wurde Horst Dietz, Düsseldorf, mit 384,5 Pkt. Die vorgestellten Rassevertreter hatten zweifellos ihre Stärke im Rassewert. Nicht wenige Tiere verloren hier nur einen Punkt, was aber andererseits wiederum nicht für die Leistungsdichte in der Position 2 und 3 spricht. Das überragende Tier hatte Horst Dietz mit einer Häsin, die 19/14/15 in den Positionen 2, 3 und 4 machte. Ein Kritikpunkt, den vor allen Zwergwidderzüchter gerne haben würden, die auf kurze gedrungene Typen setzten und von daher nicht unbedingt negativ gesehen werden muss, stand auf der Wertungsurkunde einer feinen Häsin des LM. Sie lautete „Ohr nicht länger“ und dies bei einem Tier, das zum Höchstgewicht noch etwas Luft hatte.
Bei den Zwergwiddern, weißgrannenfarbig, wurde Jungzüchter Sebastian Bechtold, Bad Honnef, mit 382 Pkt. souverän LM. Nur eine 18,5 in Position 2 bei 12 ausgestellten Tieren verdeutlichten zweifelsfrei, wo das künftige Augenmerk hinzurichten ist.
Bei den 39 Zwergwiddern, weiß BlA, sah man in diesem Jahr nicht ganz die hohen Punktzahlen zurückliegender Jahre. Mit 383 Pkt. wurde Dirk Rudolph, Dinslaken, LM und mit 96,5 Pkt. auch Sieger. Dem folgte mit gleicher Punktzahl eine ZG von Anna Grete van Uffelt, Qualburg. Formlich boten die Tiere zumindest in der Spitze einiges mehr als die zuvor beschriebenen Farbenschläge. Positiv auffallend das Siegertier mit einer 19 in Position 2 und 15/15 in Kopfbildung und Behang. Aber auch in diesem Farbenschlag müssen die Felle erheblich verbessert werden. Weiche Grannen und fehlende Dichte waren häufige Kritikpunkte. Während die ZG des LM in Position 2 stärker war, hatten die Tiere von Anna Grete van Uffelt bessere Felle.
Sehr stark mit immerhin 4 ZG von 385 und mehr Punkten zeigten sich die Zwergwidder, weiß RA. Mit 387 Pkt. wurde Hubert Cüpper, Alsdorf, LM vor Hermann-Josef Straeten, Wachtendonk, mit 386 Pkt. und Herbert Elbers, Alpen, mit 385 Pkt. Insgesamt standen in dieser Rasse nicht weniger als 4 Tiere, die mit 97,5 bewertet wurden, darunter die 2 Siegertiere von Hermann-Josef Straeten. Herausragend hier die Siegerhäsin mit einer 19,5 in Position 2. Der LM hingegen sicherte sich den Vorteil entscheidend in der Position 2. Drei mal 14 und gar einmal 14,5 schufen die Basis für dieses herausragende Gesamtergebnis. Insgesamt muss man für diesen Farbenschlag feststellen, dass dieser wohl am besten von allen Zwergwiddern dargeboten wurde. Selbst die ein oder andere Anmerkung in Position 2 und 3 wurde häufig durch exzellenten Rassewert ausgeglichen.
Die 95 Hermelin, RA, hatten eine breite Leistungsdichte zwischen 382 und 384 Pkt. Zwei absolut gleichwertige Zuchten von Tanja Straeten, einer Jungzüchterin aus Wachtendonk und von Norbert Mertens, Gangelt, erzielten 386 Pkt. Beide wurden LM und hatten auch jeweils ein Siegertier. Dem am nächsten kam eine ZG von Kyra Schnurbusch, Oberhausen, mit 384,5 Pkt. und Hans-Ulrich Giese mit ebenfalls 384,5 Pkt. Gewichtsprobleme gab es bei dieser Rasse nicht. Allerdings wurde die gesamte Bandbreite für die volle Punktzahl ausgeschöpft. Erstaunlich ist immer wieder, dass eine so alte Rasse sich in den Positionen 2 und 3 offensichtlich kaum stabilisieren lässt, denn selbst in den Spitzenzuchtgruppen waren weder durchgängig hervorragende Formen noch 14er Felle zu finden. Hingegen wurde der in Relation zur Kleinheit des Tieres markant in Erscheinung tretende Kopf mit breiter Stirn und Schnauzpartie in vielen Zuchten nahezu in Vollendung gezeigt. Bei den Ohren gab es dann schon eher Abstriche, weil sie doch teilweise etwas faltig getragen wurden. Auch sah man hin und wieder eine etwas breite Ohrenstellung. Wie schon die Vergabe von 2 LM zum Ausdruck brachte, gab es in den beiden führenden Zuchtlinien keine nennenswerten Unterschiede, wobei allenfalls die Siegerhäsin, eine Althäsin von Norbert Mertens hervorgehoben werden sollte, die 97,5 Pkt. mit 19/14/15/15 in Position 2 bis 5 machte!
Vielleicht noch geschlossener war die Gesamtleistung bei den Hermelin, BlA. Die 11 ZG lagen zwischen 381,5 und 386,5 Pkt.. LM wurde die Zgm. Krautien, Moers, mit 386,5 Pkt., gefolgt von Joachim Giese, Dinslaken, 386 Pkt. und Gianna Bauer, Stolberg, und der Zgm. Biergans mit jeweils 385,5 Pkt. Herausragend der Siegerrammler der Zgm. Krautien mit 97,5 Pkt. Im Übrigen zeigte die Zgm. in ihrer siegreichen ZG vorzügliche Körperformen (4 mal 19). Insgesamt wurde das kurz, dicht und weich gewünschte Fell bei den Blauaugen besser gezeigt als bei den Rotaugen. Auch war die Ohrstruktur etwas besser. Positiv auffallend war hier der Siegerrammler von der Zgm. Krautien und noch ein weiteres V-Tier mit 15/15 in den Positionen 4 und 5.
Der immer größer werdende Reigen der Farbenzwerge wurde mit dem grauen Farbenschlag eröffnet. In den 5 vorgestellten ZG Farbenzwerge, grau, gab es den gewaltigen Punkteunterschied von 15,5 Pkt., so dass neben hervorragenden Tieren auch Rassevertreter saßen, die angefangen vom Gewicht in mehr oder weniger allen Position erhebliche Abzüge forderten. Sehr gute Körperformen und Felle zeichneten die mit 385 Pkt. siegreiche ZG des Jungzüchters Tim Rudolph, Dinslaken, aus. Er wurde mit 386 Pkt. LM vor Johannes Höttges, Krefeld, mit 381,5 Pkt. Ein hervorragender Rassevertreter stellte die Siegerhäsin von Tim Rudolph mit 97 Pkt. dar. 19/14/15 in den Positionen 2 bis 4 unterstrichen die bereits zuvor verdeutlichten positiven Eigenschaften der Zuchtlinie.
2 Farbenzwerge, eisengrau, der Zgm. Botter, die mit 94,5 und 96 bewertet wurden, konnten vor allem in der Ohrstruktur überzeugen. Auch die Farbe und Gleichmäßigkeit eines Tieres war hervorragend. Körperform und Fell hingegen war verbesserungsbedürftig.
Schon im vergangenen Jahr wurde die Frage nach der früher dokumentierten starken Konkurrenz der Farbenzwerge schwarz erhoben. Auch in diesem Jahr leider nur 2 ZG von Reinhold Freiheit, Remscheid, in gewohnt vorzüglicher Qualität. 385,5 und 386 Pkt. ließen keinerlei Kritikansätze zu. Nur ein einziges Tier erhielt keine 19 in Position 2. Auch die Felle waren wie aus einem Guss. Dies galt ebenfalls für den Rassewert, der durch lackschwarzer, glänzender Decke untermauert wurde.
4 ZG Farbenzwerge, blau, sahen ihren Meister in Martin Horn, Dinslaken, mit 383,5 Pkt. vor der Zgm. Unger, Kreuzau, mit 382 Pkt. Körperformen müssen durchgängig noch verbessert werden (nur einmal 19). Erstaunlich stark war die Deckfarbe und Gleichmäßigkeit.
Albert Overkamp, Wesel, war alleiniger Aussteller der Farbenzwerge, chinchillafarbig. Während eine ZG mit 380 Pkt. überzeugen konnte, fiel doch die 2. ZG deutlich ab, weil die Tiere offensichtlich aufgrund ihres Alters noch nicht das Normalgewicht hatten.
Immerhin 3 Züchter stellten 4 ZG Farbenzwerge, havannafarbig, aus. Mit 379,5 Pkt. bis 382,5 Pkt. für den LM Horst Raasch, Mülheim, lagen die ZG eng beieinander. Auffallend positiv die Ausgeglichenheit der Position 2 in allen Zuchten. Lediglich ein einziges Mal gab es eine 18,0 und vielfach, insbesondere bei den Tieren des LM, eine 19. Im Übrigen gab es keinerlei negative Kritikpunkte, wobei das für die Ausgeglichenheit der vorgestellten Tiere sprach.
Der gewaltige Höhenflug der Farbenzwerge rot im vergangenen Jahr wurde in diesem Jahr sowohl mengenmäßig als auch punktemäßig doch gedämpft. Standen im vergangenen Jahr noch 33 Rassevertreter, so waren in diesem Jahr nur die Hälfte gemeldet. Zudem machten noch 3 Tiere nb, so dass lediglich 3 ZG in die Wertung kamen. LM wurde Gerd Husmann, Hennef, mit 380,5 Pkt. vor Norbert Mertens, Gangelt, mit 379,5 Pkt. Position 2 wurde überwiegend mit 18,5 bewertet. Insgesamt mangelte es den Fellen an Dichte, so dass keinmal die 14 vergeben werden konnte. Kopf und Ohr wurde überwiegend mit 14 bis 14,5 bewertet. Positiv auffallend hier eine Häsin von Gerd Husmann, die im Übrigen auch noch eine 19 in Position 2 bekam und mit 96,5 Pkt. das beste Tier in diesem Farbenschlag darstellte. In der Deckfarbe konnten die Tiere durchweg überzeugen. Nur einmal wurden dunkle Ohrenränder angemahnt.
Torsten Werner, Unkel, stellte 5 Farbenzwerge, hototfarbig. Mit 379 Pkt. erzielte dieser seltene Farbenschlag ein sehr ansprechendes Ergebnis. Die Kopfausbildung ist im Vergleich zu manch verbreiterten Zwergrassen noch zu verbessern.
Farbenzwerge, japanerfarbig, wurden erstmals von Katja van Clewe, Wesel, und Heinz Overkamp, ebenfalls Wesel, ausgestellt. Leider fehlten von den 12 gemeldeten Tieren 4, so dass lediglich die ZG von Katja van Clewe mit 379,5 Pkt. ins Ziel kam. Der Größen- und Gewichtsrahmen lässt noch einige Wünsche offen. So gab es Tiere von Februar, die nicht das Normalgewicht hatten, während Tiere von Juli bereits 1 220 g brachten. Diese Probleme hatte Katja van Clewe nicht. Mit 18,5 war die Position 2 absolut ausgeglichen. Auch wurde die schwierige Japanerzeichnung ordentlich gezeigt, sodass die Gesamtleistung mit 379,5 Pkt. positiv zu würdigen ist.
3 ZG Farbenzwerge, deilenaarfarbig, waren gemeldet. Wegen fehlender Hodentasche machte leider ein Rammler von Walter Kemper, Wesel, nb. Sonst hätte es wohl ein Traumergebnis gegeben, denn die 3 verbleibenden Tiere machten 97, 96,5 und 96,5. Durch einen hervorragenden Einklang zwischen Körperform und -bau sowie Kopf und Ohr wurden sehr gute Typen gezeigt, die auch vom Rassewert her mehr als ansprechend waren. Letztlich gilt dies auch für die Tiere des LM, Klaus Rehmann, Mülheim, der in seiner ZG 381,5 Pkt. erzielte.
Längst nicht so stark waren die 3 ZG Farbenzwerge, blausilber, die 376,5 bzw. 378 Pkt. erzielten. LM wurde Artur Krack, Dormagen. Sowohl die Körperform als auch die Silberung bereitet noch erhebliche Probleme.
Vorzüglich die Qualität der Farbenzwerge, weißgrannenfarbig schwarz. 8 von 12 ZG erzielten mehr als 384,5 Pkt.! In vielen Zuchten wurde der Zwergentyp absolut in Einklang bzw. in Kombination mit den doch recht schwierigen Abzeichen gezeigt. Herausragend die beiden ZG des LM Wolfgang Köpke, der 387 Pkt. bzw. 386 Pkt. erzielte. Dazwischen lag noch eine ebenfalls hochfeine ZG von Michelle Kranz aus Heinsberg mit 386,5 Pkt. Die beiden Siegertiere kamen mit je 97,5 Pkt. auch aus den beiden genannten Zuchten. Angesichts solcher Bewertungsergebnisse sollte man zwar nicht unbedingt „ein Haar in der Suppe suchen“. Doch besteht gegenüber den Hermelinkaninchen durchaus noch ein Verbesserungspotential hinsichtlich der Dichte des Felles.
Die 4 ausgestellten Farbenzwerge, weißgrannenfarbig blau, von Gerhard Strey, Essen, fielen mit 382 Pkt. gegenüber den schwarzen zwar etwas ab, machten aber dennoch einen für die Rasse sehr guten Gesamteindruck.
4 ZG Farbenzwerge, lohfarbig schwarz, lagen in der ZG nur einen Punkt auseinander. Die besten ZG wurden von Heinz Hennen, Heinsberg, dem LM mit 381 Pkt. und Christoph Schumacher, Langerwehe, ausgestellt. Die Rasse hat in den letzten Jahren gewaltige Fortschritte in Position 2 gemacht. Die Köpfe können im Vergleich zu einigen anderen Farbenzwergrassen noch etwas markanter werden.
Farbenzwerge, siamfarbig gelb, waren wiederum mit 5 ZG und 6 Einzeltieren stark vertreten. Hier fehlt es ganz offensichtlich noch an einer gewissen Stabilität in den Positionen 2 und 3. Von nicht ungefähr machte das einzige Tier mit einer 19 in Position 2 das Siegertier. Es kam aus der Zucht von Werner Schuchert, Aachen. Die besten Kopf- und Ohrstruktur zeigte hingegen die mit 380,5 Pkt. erfolgreiche LM Gabriele Hoff, Emmerich. Bei einigen Tieren wurde ein schwacher Rückenstreifen beanstandet.
Als letzte Farbenzwergrasse waren die russenfarbigen, schwarz-weiß, zu sehen. „Eine Klasse für sich“ waren die Tiere von Gabriele Hoff, Emmerich, die mit 385,5 Pkt. LM und mit 97 Pkt. auch Siegerin wurde. Recht auffallend das knappe Normalgewicht bei vielen Tieren. „Hinten runder“, „etwas kurze Blume“ und „loses Brustfell“ verdeutlichten die Kritikansätze in der Rasse. Die Fellbewertung lag zwischen 13,5 und 14. Durch die insgesamt besten Positionen 2 und 3 setzte sich schließlich Gabriele Hoff recht deutlich von der Konkurrenz ab. Im Übrigen wurden die Abzeichen in allen Zuchten ansprechend gezeigt. Die Farbe war hingegen bei einigen Tieren doch etwas meliert.
Den Reigen der Rexrassen begann in diesem Jahre eine ZG Chin-Rexe von Lambert Neyers, Bedburg-Hau. Sowohl in Position 2 als auch 3 traten durch gebrochene Blumenspitze und schwach behaarte Voderläufe einige Probleme auf, die durch den Rassewert nicht kompensiert werden konnte. Die Zwischenfarbe konnte mit 14,5 durchgängig gefallen. Insgesamt erzielte die ZG 380,5 Pkt.
Von den 5 gemeldeten ZG Blau-Rexe fehlten leider die Tiere eines Züchters. Immerhin waren die 3 verbleibenden ZG von 3 verschiedenen Züchtern ausgestellt, so dass von einer echten Konkurrenz gesprochen werden konnte, die Kurt Eisenbraun, Vettweiß, mit 384,5 Pkt. für sich entschied. Herausragend war hierbei die Position 2. Der leicht gestreckte, gleichmäßig breite Rumpf und die gut gerundete Hinterpartie wurde perfekt gezeigt (4 mal 19)! Hier lag der entscheidende Unterschied zu den anderen Zuchten. Mit 383 Pkt. stellte Manfred Arnold, Leverkusen, ebenfalls eine feine ZG, die in der Gleichmäßigkeit und Unterfarbe ihre Vorzüge hatte.
In diesem Jahr wieder zahlenmäßig sehr stark vertreten waren mit 12 ZG die Weiß-Rexe RA. Recht deutlich dominierte Wolfgang Vogt, Leichlingen, mit 386 Pkt. vor Rudi Huppertz, Simmerath, und der Zgm. Pütz, Duisburg, mit je 384 Pkt. Körperform und -bau entsprachen in vielen Zuchten den Anforderungen. Herausragend hier die Zuchtlinie des LM mit 3 mal 19 und ein Siegertier mit gar 19,5 in Position 2. Wirklich gute Felle gab es gefestigt in keiner Zuchtlinie. Die meisten Tiere erzielten hier eine 13,5. Der etwas länglich gewünschte Kopf mit breiter Stirn und Schnauzpartie wurde in den Zuchten Vogt und Huppertz in Vollendung gezeigt. Die aufgrund des Rextyps nicht zu kurz gewünschten aber dennoch offen getragenen Ohren wurde nur einmal mit der vollen Punktzahl bedacht. Hierbei handelte es sich um ein Tier von Hans Verhoeven.
Erstaunlich gute Typen gab es bei den Dalmatiner-Rexen, schwarz-weiß, zu sehen. Dies galt vor allem für die Zucht des LM Thorsten Novy, Kerken, denn nur recht selten sieht man eine ZG der schwierigen Rasse, in der es keine Beanstandung in Position 2 gibt. Die ZG erzielte 384 Pkt. Mit 96,5 Pkt. zeigte Siegfried Wolff die Siegerhäsin, die mit 14,5/15/10 keine Wünsche im Rassewert offen ließ und die gewünschte aufgelockerte Kopf- und Rumpfzeichnung ohne Durchsetzungen zeigte.
Die 6 ZG Gelb-Rexe fanden ihren Meister in Hans-Gerd Lehmann, Solingen, der mit 388 Pkt. und dem besten Gesamtergebnis der Schau natürlich auch LM wurde. In Anbetracht solcher Punktzahlen verblassen geradezu die Punktzahlen von 383 und 382,5 von Manfred Steinmetz, Oberhausen, und Erwin Novy, Mönchengladbach, die aber trotzdem aller Ehre wert waren. Mit 3 mal 19 und einmal 19,5 in Position 2 verschafften sich die Tiere von Hans Gerd Lehmann einen Ausgangswert, der zu diesem Traumergebnis entscheidend beitrug. Das kräftige gelb-rot wurde in der Deckfarbe ebenso gezeigt, wie die möglichst der Deckfarbe ähnelnde Grundfarbe (4 mal 10). Zu so einem Ergebnis muss man schlicht und einfach nur gratulieren!
Die Castor-Rexe gehören traditionell zu den mengenmäßig aber auch klassemäßig hervorragenden Rassen im Landesverband. 15 ZG und 3 Einzeltiere unterstrichen mit ZG Ergebnisse zwischen 381,5 und 386 Pkt. diese Klasse. Mit 386 Pkt. wurde Wilfried Seeliger, Gummersbach, LM vor Kurt Thönnes, Bedburg-Hau, und Benno Zimmermann, Leichlingen, die beide 385,5 Pkt. erzielten. Letzterer stellte mit 97 Pkt. den Siegerrammler. Die Siegerhäsin hatte Alfred Eyring, Kürten, mit ebenfalls 97 Pkt. Positiv auffallend die hervorragenden Körperformen in der ZG des LM und in der von Benno Zimmermann (8 mal 19,0). Die besten Felle zeigte hingegen Kurt Thönnes. Im Übrigen gab es in dieser Position aufgrund wenig Spürhaare und zu langem Fell mehrere Bemerkungen. Deckfarbe, Zwischenfarbe und Unterfarbe wurden ohne nennenswerte Bemerkungen positiv beurteilt.
Endlich wieder eine gute Konkurrenz bei den Schwarz-Rexen. Durch ihre glänzende Deckfarbe ins Auge springende Rexrasse wurde vorzüglich in 6 ZG präsentiert. An der Spitze stand Berthold Senkel, Meckenheim, mit 386 Pkt. Seine 2. ZG erzielte auch noch beachtliche 385,5 Pkt. Die Tiere von Alfred Kropf, Goch machten ebenfalls mit 384 Pkt. einen sehr guten Gesamteindruck. Herausragend das Siegertier von Berthold Senkel mit einer 19,5 in Position 2 und einer 15er Deckfarbe.
Seit Jahren Einzelkämpfer mit Lux-Rex ist die Zgm. Harperscheidt aus Stolberg. Auf hohem Niveau werden Tiere dieser feinen Pastelltönung gezeigt. Mit 384 bzw. 385 Pkt. wäre den Züchtern eine angemessene Konkurrenz zu gönnen, damit diese Leistung auch transparenter dargestellt werden könnte! Formlich konnten die Tiere überzeugen. Dies galt ebenfalls insbesondere für Zwischen- und Unterfarbe, die immerhin 3 mal mit 15/10 bewertet wurde.
3 ZG Loh-Rexe, schwarz, konnten mit Zuchtgruppenergebnissen von 376 bis 377,5 Pkt. nicht annähernd an die Ergebnisse der anderen Rexrassen heranreichen. Kaninchen einer Kleinrasse, die im April geboren wurden, sollten durchaus im Januar des Folgejahres ihr Normalgewicht zeigen! Einige Tiere waren formlich ansprechend, hatten dafür aber dann mehr oder weniger große Mängel in der Kopf- und Rumpfzeichnung, so dass letztlich das beste Tier 95,5 Pkt. machte. Fritz Dorp wurde mit 377,5 Pkt. LM.
8 Rexzwerge, castorfarbig, wurden von Erwin Podtschaske, Leverkusen, mit 378,5 Pkt. in der ZG ausgestellt. Felle und Rassewerte wurden durchaus positiv gesehen.
3 Rexzwerge, dalmatiner schwarz-weiß, zeigte Friedhelm Klump, Dinslaken. Formlich müssen die Tiere stark verbessert werden. Ein Tier zeigte auch wenig Zeichnungsmerkmale, so dass die Bewertungen zwischen 93,5 und 94,5 Pkt. lagen. Der gleiche Züchter brachte auch einen Rassevertreter im blau-weißen Farbenschlag. Das Tier war mit den vorherigen vergleichbar und erzielte 93 Pkt.
Immerhin 3 verschiedene Züchter stellten 5 ZG Angora weiß aus. „Lose Fellhaut“ und „Hinterpartie runder“ waren Kritikpunkte die auf vielen Bewertungsurkunden zu lesen waren, die unumstritten den Schwachpunkt der Angorakaninchen ausmachen. Es gibt aber Ausnahmen, so z. B. der Siegerrammler von Charlotte Schultheis, der mit einer 19 in Position 2 96,5 Pkt. erreichte. Sie wurde auch mit 384,5 Pkt. Landesmeisterin vor Alois Pierkes, Rees, mit 382,5 Pkt. Wolldichte, Wolllänge, Ausgeglichenheit der Wolle und Wollstruktur wurden meist mit 14 oder 14,5 bewertet. Nur einmal wurde für die Wollstruktur eine 15 vergeben. Der in den letzten Jahre dezenter verlangte Kopf- und Fußbehang wurde hingegen positiv gesehen und mit 9 bis 10 Pkt. bewertet.
2 ZG Jamora zeigten sich vor allem in der Spitzenzuchtgruppe von Jürgen Engelmann, Overath, in sehr guter Verfassung. 18,5 in Position 2 sind hier schon eine gute Basis für die eigentliche Schwierigkeit dieser Rasse, nämlich die Farbfelder deutlich abgegrenzt darzustellen.
Neuzüchtungen
2 Satin, rhönfarbig, wurden von Michael Honnef, Königswinter, den amtierenden Preisrichtern Wolfgang Vogt und Dieter Meister vorgestellt. Beide Tiere erzielten ein Gewicht von 3 400 g. Bei einem Rammler wurde die sehr gute Rumpfbildung hervorgehoben, während die Hinterpartie etwas eckig war. Dies galt auch für den zweiten Rassevertreter. Bei beiden Tieren wurde eine sehr gute Kopf- und Ohrstruktur festgestellt, während der Satinfaktor noch etwas schwach war. Farbe und Zeichnung wurden positiv beurteilt, so dass letztlich ein Rammler mit 8/4 im sg-Bereich lag und der zweite Rassevertreter „gut“ bewertet wurde.
4 Lohkaninchen, fehfarbig, vorgestellt von Dagmar Hanten, Kempen, wurden letztmalig als Neuzüchtung bewertet. Kaum eine andere Neuzüchtung hat sich in den letzten Jahren qualitativ und quantitativ so weiter entwickelt, sodass die ZDK-Standardkommission zwischenzeitlich beschlossen hat, die Rasse ab 01.01.2004 anzuerkennen. Bei allen vorgestellten Tieren wurde die Körperform positiv herausgestellt. Die Felldichte war bei einem Tier hervorragend. Dies galt auch für die Rumpfzeichnung. Da ebenfalls die Farbe sehr gut gezeigt wurde, kam ein hervorragendes Gesamtprädikat für die vier Rassevertreter zustande: 8/5, 8/5, 8/4, 8/6.
Werner Winkens